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Ergebnisse der Schultereckgelenksrekonstruktion- Vergleich zeitnaher und verzögerter Versorgungen
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Veröffentlicht: | 28. September 2006 |
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Fragestellung: Im Hinblick auf die Langzeitresultate werden die Ergebnisse frisch versorgter AC-Gelenkssprengungen (Gruppe 1/G1, offene Reposition, PDS-Cerclage, temporäre Drahtfixation) mit spät versorgten ACG-Sprengungen in vergleichbarer OP- Technik (Gruppe 2/G2, zusätzliche Transposition des Lig. coracoacromiale nach Weaver Dunn) verglichen.
Methode: 49 ACG-Sprengungen (G1:n = 29, G2:n= 20, mittleres FU 53 mths) wurden klinisch und radiologisch nachuntersucht. Erhoben wurden der Constant Score, die Patientenzufriedenheit und die klinische Stabilität des AC-Gelenkes. Radiologisch wurde die korakoklavikuläre Distanz gemessen und in Relation zur gesunden Gegenseite gesetzt.
Ergebnisse: In 48 Fällen zeigten sich Tossy 3, in einem Fall (G1) eine Tossy 2- Verletzung. Das Intervall zwischen Trauma und OP betrug in G1 10 und in G2 215 Tage. In G1 betrug der CS 87 (92,3%), in G2 78 (85,8%). Ein Klavikulahochstand zeigte sich post-OP klinisch in 24,1% (G1) bzw. in 50% (G2). Die korakoklavikuläre Distanz war radiologisch im Verhältnis zur gesunden Seite in G1 um 33,9% und in G2 um 57,5% erhöht. Bei 9 Pat. in G1 (31%) und bei 3 Pat. in G2 (15%) zeigte sich eine exakte anatomische Rekonstruktion. In G2 zeigten sich 45%, in G1 89% der Patienten mit dem OP-Ergebnis zufrieden.
Schlussfolgerung: Die deutlich besseren Ergebnisse bei zeitnah operierten Patienten gegenüber den veralteten Verletzungen weisen darauf hin, dass die Operationsindikation eher zeitnah gestellt werden sollte. Ein zunächst konservatives Vorgehen mit verzögerter operativer Versorgung birgt das Risiko schlechterer Langzeitresultate.