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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie
70. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie
92. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie und
47. Tagung des Berufsverbandes der Fachärzte für Orthopädie

02. - 06.10.2006, Berlin

Ergebnisse nach kombinierter intra- und postoperativer Strahlentherapie im Rahmen einer Extremitäten erhaltenden Therapie bei orthopädischen Patienten mit Weichteilsarkomen und primären Knochentumoren

Meeting Abstract

  • C. Rau - Orthopädie, Universität Heidelberg, Heidelberg, Germany
  • S. Oertel - Radioonkologie, Universität Heidelberg, Heidelberg, Germany
  • R.C. Krempien - Radioonkologie, Universität Heidelberg, Heidelberg, Germany
  • A. Zahlten-Hinuranage - Orthopädie, Universität Heidelberg, Heidelberg, Germany
  • F. Zeifang - Orthopädie, Universität Heidelberg, Heidelberg, Germany
  • L. Bernd - Orthopädie, Universität Heidelberg, Heidelberg, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie. 70. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie, 92. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie und 47. Tagung des Berufsverbandes der Fachärzte für Orthopädie. Berlin, 02.-06.10.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. DocW.3.6.2-1177

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgu2006/06dgu0535.shtml

Veröffentlicht: 28. September 2006

© 2006 Rau et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Langzeitprognose und Morbidität bei Weichteilsarkomen und primären Knochentumoren nach Extremitäten erhaltender Resektion und kombinierter intra- und postoperativer Strahlentherapie

Methodik: In den Jahren 1995 bis 2005 wurden 90 Patienten der Orthopädischen Universitätsklinik Heidelberg mit Weichteilsarkomen und primären Knochentumoren mit einer mittleren intraoperativen Strahlendosis von 15 Gy und einer mittleren postoperativen Strahlendosis von 43 Gy (Fraktionierung 1.8-2 Gy) bestrahlt. Die Nachuntersuchungen erfolgten im Mittel nach 35 Monaten. Akute Strahlenschädigungen wurden mit Hilfe der ‚Common Toxicity’ - Kriterien klassifiziert. Die Einteilung der Spätschäden erfolgte anhand der Kriterien der ‚European Organization for Research and Treatment of Cancer / Radiation Therapy Oncology Group’. Mit Hilfe des Enneking Scores wurde die Funktionalität der entsprechenden Extremität beurteilt.

Ergebnisse: Die 5-Jahres-Überlebensrate lag bei 85% (±0,05). Weder Patientenalter noch die postoperative Strahlendosis hatten einen signifikanten Einfluss auf die Überlebensrate. Ungünstige Prognosefaktoren auf das Gesamtüberleben waren dagegen die operativ erreichte Radikalität (p=0,028; OR 4,381) und das Tumorstadium (p=0,09; OR 3,168). Eine akute Strahlenschädigung Grad 2-4 konnte bei 23% und Spätschäden Grad 2-4 bei 17% der Patienten festgestellt werden. In 90% konnte ein Extremitätenerhalt bis zum Zeitpunkt der Nachuntersuchungen bzw. bis zum Tode erreicht werden. Hier konnte in 86% der Fälle eine gute Funktion der entsprechenden Extremität ohne Einschränkung der Alltagsaktivitäten dokumentiert werden. Die durchschnittlichen funktionellen Werte im Enneking Score lagen bei 78 (23-100) zum Zeitpunkt der jeweils letzten Nachuntersuchung.

Schlussfolgerung: Ein Therapiekonzept mit kombinierter intra- und postoperativer Bestrahlung erzielt gute Ergebnisse bezüglich der Langzeitprognose und Morbidität bei Patienten mit Weichteilsarkomen und primären Knochentumoren nach Extremitäten erhaltender Resektion.