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Hebemorbidität nach osteo/-fasciocutanem Parascapularlappen
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Veröffentlicht: | 28. September 2006 |
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Text
Einleitung: Der osteocutane Parascapularlappen stellt eine wertvolle Erweiterung des plastisch chirurgischen Repertoires dar. Ihm wird jedoch eine erhebliche Hebemorbidität – insbesondere im Bereich der Schulterfunktion – zugeschrieben. Eine Scapula alata, Bewegungseinschränkung und Schwäche der Schulterinnen- und Außenrotation sind die Folge der Transplantatentnahme. Ziel der Untersuchung war es die Schulterfunktion bei diesen Patienten zu erfassen.
Methodik: 12 Patienten, die einen Parascapularlappen wegen einer Defektsituation an der unteren Extremität erhielten, wurden im Mittel 13 Monate postoperativ nachuntersucht. Erhoben wurde neben subjektiven Parametern zur Lebensqualität (SF 36) die funktionelle Beeinträchtigung der Schulterfunktion (Constant Score).
Ergebnis: Alle Patienten waren mit dem OP-Ergebnis zufrieden. Die Hebemorbidität wurde als vernachlässigbar gewertet. Ernste Komplikationen traten nur bei einem Patienten auf (Plexusparese). Die Schulterfunktion war bei allen anderen Patienten nur gering beeinträchtigt. Eine Scapula alata trat in keinem Fall auf. Der Constant Score betrug im Median 85 (53-100) Punkte. Als störend empfanden die Patienten die große meist relativ breite Narbe. Schmerzen bestanden nicht, allenfalls Wetterfühligkeit. Eine Schwäche für Rotationsbewegungen in der Schulter wurde nicht gefunden
Schlussfolgerung: Der osteocutane Parascapularlappen hat im Gegensatz zu seinen Ruf eine relativ geringe Hebemorbidität. Insbesondere die Schulterfunktion bleibt weitgehend unbeeinträchtigt. Eine Scapula alata und Funktionseinbußen im Bereich der Schulter können durch eine konsequente Refixation der Schulterblattmuskulatur vermieden werden.