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Operative atlantoaxiale Stabilisierung mit einem dorsalen Haken-Stab-System als alternative Fixierungsmöglichkeit einer C1/2-Instabilität bei bilateraler „high-riding“ Arteria vertebralis
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Veröffentlicht: | 28. September 2006 |
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Fragestellung: Die Standardtechnik zur Stabilisierung einer atlantoaxialen Instabilität stellt heutzutage die dorsale transartikuläre C1/2-Verschraubung nach Magerl dar. Sie gilt biomechanisch als äußerst stabil, indem eine sofortige Dreipunkt-Fixierung erzielt wird, ist aber technisch anspruchsvoll. Im Fall einer anatomischen Variante des Verlaufes der A. vertebralis mit aberranter und damit zu hoher Lage („high-riding“ A. vertebralis) kann die C2-Schraube auf der betroffenen Seite jedoch nicht gesetzt werden, da dort ein erhebliches Risiko für eine Gefäßverletzung besteht. Bei beidseitigem Vorkommen verbietet sich eine Verschraubung gänzlich. Im Folgenden soll deshalb anhand einer Fallbeschreibung eine Problemlösung vorgestellt werden, bei der auf eine alternative Technik vom selben Zugang zurückgegriffen wurde.
Methodik: Bei einer 66-jährigen Patientin mit starken Nackenschmerzen ohne neurologische Ausfälle wurde radiologisch eine atlantoaxiale Instabilität nachgewiesen. Es fand sich eine Unterbrechung des Dens oberhalb der Basis, die mit einer großen Zyste ausgefüllt war. Außerdem stellten sich ausgedehnte peridentale Verkalkungen dar. Die Ursache war unklar, Hinweise für eine Traumafolge, eine Entzündung oder einen Tumor bestanden nicht. Nebenbefundlich wurde computertomographisch mit Rekonstruktion des kraniozervikalen Überganges in drei Ebenen ein bilateraler aberranter Verlauf der A. vertebralis im Sinne einer „high-riding“ A. vertebralis festgestellt. Als Technik zur operativen Fixierung der Instabilität wurde ein Haken-Stab-System gewählt, um eine suffiziente Stabilität des Atlas und Axis von dorsal zu erzielen. Zum Erreichen einer knöchernen Fusion wurde ein autologer Beckenkammspan interspinös eingesetzt und mit zwei Softwires fixiert.
Ergebnisse: Der intra- und postoperative Verlauf war ohne Komplikationen. Es wurde eine sofortige und suffiziente Stabilität der oberen Halswirbelsäule erzielt, so dass die Mobilisation direkt nach dem Eingriff mit einer Halskrawatte erfolgen konnte. Nach vier Monaten gab die Patientin Schmerzfreiheit an, und die Röntgenkontrolle zeigte eine stabile Situation bei unverändert korrekter Lage des Osteosynthesematerials.
Schlussfolgerung: Im Fall einer atlantoaxialen Instabilität und einer bilateralen „high-riding“ A. vertebralis eignet sich als Alternative zur Standardmethode der transartikulären Verschraubung nach Magerl die Fixierung C1/2 mit einem dorsalen Haken-Stab-System und interspinösem Beckenkammspan sehr gut. Diese Technik ist einfach und sicher, erzielt eine sofortige und suffiziente Stabilität der oberen HWS und schließt insbesondere das Risiko einer Gefäßverletzung aus.