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Strukturelle Analyse osteoporotischer Veränderungen am Radiusköpfchen
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Veröffentlicht: | 28. September 2006 |
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Fragestellung: Frakturen des Radiusköpfchens gelten bislang nicht als typische Osteoporose assoziierte Verletzungen. Eine Analyse von 429 aufgrund einer Radiusköpfchenfraktur in unserer Klinik behandelten Patienten ergab jedoch ein durchschnittliches Verletzungsalter von 57 Jahren bei den weiblichen gegenüber 34 Jahren bei den männlichen Patienten. Gegenstand dieser Arbeit war daher die Frage, ob die Mikrostruktur des Radiusköpfchens vor allem bei weiblichen Patienten im Alter typische osteoporotische Veränderungen der Knochenmasse und -struktur aufweist.
Methodik: Die Knochenstruktur 60 humaner Radiusköpfchenpräparationen (je 10 weiblich und 10 männlich der Gruppen I: 20-39; II: 40-59 sowie III: 60-80 Jahre) wurde mittels Histomorphometrie, pQCT, Mikro-CT sowie Kontaktradiographie untersucht.
Ergebnisse: Ein Abfall der Gesamtknochendichte (p < 0,01) von Gruppe II zu III war vor allem durch einen Verlust an kortikaler Masse sowie Dicke bedingt. Bei den weiblichen Präparaten der Gruppe III zeigte die histomorphometrische Analyse eine signifikante Minderung der Knochenmasse (BV/TV) sowie der trabekulären Dichte (Tb.N.) und Dicke (Tb.Th.). Daneben war ein mit dem Alter zunehmender signifikanter Abfall der Gesamtknochenmasse (BV/TV) sowie der kortikalen Dicke im Bereich der subchondralen Lamelle des Radiusköpfchens zu sehen.
Schlussfolgerung: Das Radiusköpfchen weist - vor allem bei weiblichen Präparaten - mit zunehmendem Alter deutlich ausgeprägte Veränderungen seiner Mikrostruktur auf, welche sowohl den kortikalen als auch den trabekulären Knochen betreffen, und welche zu einer Minderung seiner biomechanischen Stabilität beitragen. Die vorgestellten Daten beschreiben das Auftreten typischer osteoporotischer Veränderungen des Radiusköpfchens mit dem Alter.