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Frakturversorgung am proximalen Humerus mit der winkelstabilen proximalen Humerusplatte (PHP)
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Veröffentlicht: | 19. Oktober 2004 |
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Fragestellung
Die Therapie der dislozierten proximalen Humerusfraktur ist problematisch und wird kontrovers diskutiert. Bei meist älterem Patientengut mit zum Teil ausgeprägter Osteoporose werden verschiedene Osteosyntheseverfahren favorisiert. Ziel dieser Studie war die Anwendbarkeit der anatomisch vorgeformten winkelstabilen Proximalen Humerus Platte (PHP) zu untersuchen.
Methoden
Von 8/2001 bis 8/2003 wurden 103 Patienten (Durchschnittsalter 66 Jahre, 28-93 J.) mit proximalen Humerusfrakturen mit der winkelstabilen PHP versorgt und prospektiv dokumentiert. Alle Frakturen wurden über einen deltopectoralen Zugang operiert und das Kopffragment mit 4 winkelstabilen Schrauben fixiert. Folgende Frakturen wurden versorgt: nach AO: 55 A-, 33 B-, und 15 C-Frakturen. Nach der Neer-Klassifikation: 57 2-Part, 43 3-Part, 12 4-Part Frakturen. 16 Patienten hatten noch weitere Frakturen oder waren polytraumatisiert.
Ergebnisse
Bisher konnten 77 % der Patienten klinisch und radiologisch nachuntersucht werden. Der Seitenvergleichende Constant-Score (bzw. Raw-Score ohne Korrekturfaktoren) betrug 6 Monate postoperativ 71% (64) und nach 12 Monaten 78% (75). Zwei Frakturen zeigten bei der 6 Monatskontrolle noch keine knöcherne Frakturkonsolidierung. Bisher kam es zu drei radiologischen Humeruskopfnekrosen. In 5 Fällen lag eine Varusfehlstellung (4x <10°, 1x 20°) vor. In 5 Fällen kam es zur Perforation der Humeruskopfschrauben. In 12 (11,6%) Fällen waren Reoperationen erforderlich: 5x Re-Osteosynthese nach sekundärer Dislokation (3x nach erneutem Trauma), 2x Implantatentfernung nach Infekt, 2x Schraubenentfernung nach Perforation in das Glenohumeralgelenk, 3x Humeruskopfprothese 6, 8 bzw. 12 Monate postoperativ bei Humeruskopfnekrose.
Schlussfolgerungen
Die winkelstabile Osteosynthese von proximalen Humerusfrakturen mit der PHP ermöglicht auch bei älteren Patienten eine gute primäre und sekundäre Stabilität. Die rigiden Humeruskopfschrauben haben jedoch ein erhöhtes Perforationsrisiko. Die von uns beobachteten Komplikationen zeigen die Problematik dieser Frakturen. Das Impltantatversagen war in 3 Fällen durch operationstechnische Fehler bedingt. Durch das Das Operationsverfahren erlaubt eine frühfunktionelle Behandlung und zeigt vorallem bei älteren Patienten gute funktionelle Ergebnisse.