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Winkelstabile Osteosynthese von Sprunggelenksfrakturen und Fibulabegleitfrakturen bei Verletzungen des pilon tibiale mit dem IP-XS(L)-Nagel
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Veröffentlicht: | 19. Oktober 2004 |
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Gliederung
Text
Fragestellung
Die Versorgung von Sprunggelenksfrakturen und Pilonfrakturen stellen in Bezug auf den Weichteilmantel und die notwendige Gelenkrekonstruktion einen hohen Anspruch an das Osteosynthesematerial. Die konventionelle Plattenosteosynthese der Fibula und Schrauben- oder Zuggurtungsosteosynthese des Innenknöchels machen eine post-operative Vollbelastung nur in ausgewählten Fällen möglich. Insbesondere bei kritischer arterieller Durchblutung oder venösen Schäden kann sich eine posttraumatische Weichteilverletzung weiter verschlechtern. Die Verwendung eines winkelstabilen intramedullären Kraftträger kann hier eine Managementverbesserung darstellen.
Methoden
Von 5/00-10/03 wurden 32 Patienten mit Pilonfrakturen und über 500 Sprunggelenksfrakturen mit dem XS-Nagel versorgt. Bisher konnten 16 Pilonfrakturen und 162 OSG-Frakturen nach einem Jahr nachuntersucht werden. Die Pilonfrakturen wurden unter zu Hilfenahme des Ovadia-Scores, die OSG Frakturen mit dem Olerud-Score nachuntersucht.
Ergebnisse
Bei den Pilonverletzungen waren zur Deckung des primären Weichteilschades in 2 Fällen eine Lappenplastik erforderlich. Eine primäre Kompartmentspaltung wurde durchgeführt. In 3 Fällen kam es zu einer verzögerten Knochenbruchheilung der distalen Tibiametaphyse, die unter Spongiosaplastik zur Ausheilung kamen. Nach dem Ovadia-Score fanden sich in 23% ein ausgezeichnetes, in 38% ein gutes, in 23% ein mäßiges und in 15% ein schlechtes Ergebnis. Sekundäre Weichteilnekrosen, WT-Infekte oder eine Osteomyelitis fanden sich nicht. Die OSG Frakturen ergaben nach dem Olerud-Score in 58,6% ein sehr gutes, in 33.3% ein gutes, in 5,5% ein faires und nur in 2,5% ein schlechtes Ergebnis. 2 Hauttransplantationen und eine Reosteosynthese nach Pseudarthrosebildung waren erforderlich.
Schlussfolgerungen
Die bisherigen Ergebnisse zeigten trotz schwerer primärer Weichteilschaden keine weitere Verschlechterung der umliegenden Weichteile nach Osteosynthese mit dem XS-Nagel. Die geschlossene perkutane Technik zur Versorgung der Fibulabegleitfrakturen bei Pilonfrakturen ermöglichte es auf einen zweiten offenen lateralen Zugang zu verzichten. Gleichzeitig kann mit dem Nagelsystem die Achse, Länge und Rotation der Tibia korrigiert werden und winkelstabil verankert werden. Die intramedulläre Platzierung des Nagels ermöglicht besonders bei traumatischem Weichteilschaden aber auch bei peripherer AVK oder Diabetikern eine maximale Schonung der Weichteile. Gerade bei osteoporotischen Frakturen wird auf Grund der hohen Eigenstabilität und der intramedullären Lage des Implantates eine höhere Festigkeit erzeugt, so dass bei isolierten Fibulafrakturen fast immer postoperativ eine Vollbelastung erreicht werden konnte. Gleichzeitig konnte zuletzt durch die Verwendung von Langnägeln bei Weber C Frakturen gänzlich auf Stellschrauben verzichtet werden.