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Endogenes Thrombinpotential (ETP) als neuer Parameter zum perioperativen Monitoring bei von Willebrand-Jürgens-Syndrom Typ 3
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Veröffentlicht: | 19. Oktober 2004 |
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Fragestellung
Mit dem endogenen Thrombinpotential (ETP) lässt sich die individuelle Möglichkeit zur Thrombingenerierung quantifizieren. Sie ist neben plasmatischen auch von zellulären Komponenten abhängig. Kann ein solcher Parameter bei Patienten mit bekannten hämorrhagischen Diathesen zur perioperativen Therapieoptimierung eingesetzt werden?
Methoden
Vorgestellt wird die Kasuistik einer 44jährigen Patientin mit schwerem von Willebrand-Jürgens-Syndrom Typ 3 bei der aufgrund einer hämophilen Arthropathie eine Sprunggelenksendoprothese implantiert und in gleicher Sitzung eine Arthrodese des subtalaren- und Chopart'schen Gelenkes vorgenommen wurde. Die Substitution erfolgte mit Haemate HS®. Neben dem üblichen Monitoring des Faktor-VIII-Spiegels setzten wir die Messung des endogenen Thrombinpotentials ein. So war auch eine Aussage zur Gesamthämostase und vor allem zur perioperativen Antikoagulation möglich.
Ergebnisse
Der Verlauf des Faktor-VIII-Spiegels und des endogenen Thrombinpotentials wird graphisch dargestellt. Im Ergebnis zeigt sich eine signifikante Abhängigkeit des endogenen Thrombinpotentials vom Faktor-VIII- und vom Heparinspiegel. Dabei war die Einzelanalyse des endogenen Thrombinpotentials aussagekräftiger hinsichtlich der Substitution und der gleichzeitigen Antikoagulation.
Schlussfolgerungen
Im Rahmen von bekannten hämorrhagischen Diathesen kann das endogene Thrombinpotential im thrombozytenreichen Plasma zusätzliche Informationen zur gesamten Gerinnungssituation geben. Somit war ein optimaleres perioperatives Monitoring der Gerinnungsphysiologie möglich.