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Rupturen des vorderen Kreuzbandes im Kindesalter
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Veröffentlicht: | 19. Oktober 2004 |
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Gliederung
Text
Fragestellung
Durch sichere arthroskopisch assistierte Verfahren wird der Ersatz des vorderen Kreuzbandes beim Erwachsenen mittlerweile häufig durchgeführt. Auch beim Kind kommen zunehmend operative Verfahren zur Anwendung, Indikationsstellung und Eingriffszeitpunkt werden jedoch diskutiert. Die eigenen Erfahrungen zur Therapie der kindlichen Kreuzbandruptur sollen im Folgenden dargestellt werden.
Methoden
21 Patienten wurden erfaßt (Alter bei Trauma 9-15 Jahre). Der Nachuntersuchungszeitraum betrug 2 bis 8 Jahre. Zur Auswertung kamen Krankenberichte, sowie die klinische Untersuchung inklusive Erhebung funktioneller Scores (IKDC; Lysholm).
Ergebnisse
Alle Patienten erlitten Sportunfälle. In 3 Fällen wurden knöcherne Bandausrisse diagnostiziert (2 primär osteosynthetisch versorgt). Bei den intraligamentären Rupturen fanden sechsmal Rekonstruktionen vornehmlich durch Semitendinosusplastik statt, hiervon 3 mit Latenz von über 2 Jahren bei persistierenden Beschwerden. Bei weiterhin höherer sportlicher Aktivität wurden Schmerzen nur von wenigen Patienten angegeben, nach konservativer Therapie traten im vergleich häufiger Instabilitätserscheinungen auf.
Schlussfolgerungen
Die vorliegenden Ergebnisse zum Verlauf bei konservativer Therapie nach Kreuzbandruptur zeigen vermehrt auftretende Instabilitätsereignisse. Hier ist mit Folgeschäden zu rechnen. Deswegen ist bei intraligamentären Rissen und Instabilitätsbeschwerden aus unserer Sicht auch im Kindesalter eine zeitnahe operative Stabilisierung durch Semitendinosusplastik indiziert. Knöcherne Ausrisse des vorderen Kreuzbandes sollten bei Dislokation sofort operativ therapiert werden.