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Die patientenbezogene Messung der Funktionskapazität bei Arthrosen der Hüft- und Kniegelenke: ein psychometrischer Vergleich von Lequesne-Index, FFbH-OA und WOMAC
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Veröffentlicht: | 19. Oktober 2004 |
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Fragestellung
Lequesne-Index, Funktionsfragebogen Hannover (FFbH-OA) und WOMAC-Fragebogen dienen der Messung der Funktionskapazität bei Cox- bzw. Gonarthrosen. In diesem Beitrag wird der Zusammenhang der Fragebogenscores mit einfachen klinischen Markern (aktuelle Schmerzmedikation, Gebrauch einer Gehstütze, Bewegungsausmaß und ärztlicher Gesamteindruck) untersucht.
Methoden
36 Patienten mit Cox- und 24 Patienten mit Gonarthrose wurden in zwei Rehabilitationskliniken konsekutiv in die Studie eingeschlossen. Die Erhebungen fanden zu Beginn und am Ende der stationären Behandlung statt. Die Zusammenhänge wurden mittels multipler linearer Regression untersucht.
Ergebnisse
Die drei Fragebogenskalen (abhängige Variablen) waren mit den klinischen Markern gering bis mäßig korreliert. Der multiple Korrelationskoeffizient lag zum 1. Messzeitpunkt zwischen 0,11 und 0,25, zum 2. Messpunkt zwischen 0,44 und 0,47. Zwischen den drei Fragebogenskalen zeigten sich keine systematischen Unterschiede in der Stärke der Zusammenhänge mit den Prädiktorvariablen. Auf Prädiktorenseite war zum 2. Messzeitpunkt die aktuelle Schmerzmedikation am höchsten mit den Fragebögen korreliert (Beta≥0,37), der ärztliche Gesamteindruck hatte zu beiden Messzeitpunkten den geringsten Zusammenhang mit den Fragebogenergebnissen (Beta≤0,13).
Schlussfolgerungen
Standardisierte Selbstbeurteilungsbögen gehen über den Aussagewert klinischer Befunde hinaus. Diese Assessmentverfahren bilden daher eine sinnvolle Ergänzung zu der orthopädischen Untersuchung.