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Ganganalyse bei Patienten nach Hüftpfannenwechsel
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Veröffentlicht: | 19. Oktober 2004 |
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Fragestellung
Während objektive Veränderungen der Bewegung nach primärer Hüftendoprothetik bekannt sind, fehlen Analysen zur Kinematik und Kinetik nach Hüftendoprothesenwechseloperationen.
Methoden
33 Patienten mit einem Durchschnittsalter von 58,5 Jahren (44-78 Jahre) wurden 2,6 Jahre (1,6-5,1 Jahre) nach der Revisionsoperation ganganalytisch und elektromyographisch im Vergleich zu einer Kontrollgruppe untersucht. Die Bodenreaktionskräfte wurden über Kraftmessplatten aufgezeichnet.
Ergebnisse
Im Vergleich zum Normalkollektiv (45,4°) ist der durchschnittliche Bewegungsumfang in der sagittalen Hüftgelenkbewegung (31,7°) signifikant reduziert (p<0,0001). Während das Vergleichskollektiv in der terminalen Standphase die Hüftextension erreicht (-7,6°) besteht eine Einschränkung der Streckfähigkeit von +9,1° (p<0,0001). Das Extensionsdefizit führt zu einer verminderten Schrittlänge (p<0,0016) und Laufgeschwindigkeit (p<0,0001). Kinetisch ist das Abduktionsmoment der operierten Hüftgelenke reduziert (p<0,0001). Die Gangunsicherheit der operierten Patienten wird durch eine verlängerte Standphase (65,3%) im Vergleich zur Kontrollgruppe (62,5%) verdeutlicht (p=0,0389). Die Akivität der gelenkübergreifenden Muskulatur ist elektromyographisch erhöht, um die Stabilisierung der operierten Hüfte zu gewährleisten.
Schlussfolgerungen
Trotz guten subjektiven klinischen Ergebnissen bestehen objektiv messbare Einschränkungen in der Bewegungsanalyse nach Hüftendoprothesenrevision. Die Gangunsicherheit ist bedingt durch ein Extensionsdefizit mit reduzierter Abduktionskraft der operierten Hüften.