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Wirksamkeit von Moxifloxacin bei der Behandlung von periprothetischen Infektionen: ein in vivo Vergleich mit Vancomycin
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Veröffentlicht: | 19. Oktober 2004 |
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Fragestellung
In einer tierexperimentellen Studie wurde die Wirksamkeit des modernen Chinolonpräparates Moxifloxacin bei der Behandlung von periprothetischen Infektionen untersucht und mit einem etablierten Antibiotikum verglichen.
Methodik
Bei 36 Wistar-Ratten wurde der femorale Markraum mit 100µl 108 cfu/ml S. aureus (ATCC 29213) kontaminiert und ein Stahlstift implantiert. Nach randomisierter Zuordnung wurde am 7. postop. Tag bei je 12 Tieren die Antibiose mit Moxifloxacin (2x10mg/kg/d i.p.) bzw. Vancomycin (2x15mg/kg/d i.p.) begonnen. 12 Tiere der Kontrollgruppe wurden nicht antibiotisch behandelt. Nach 21tägiger Versuchsdauer wurden die im Knochen- und Weichgewebe sowie die an den Implantaten verbliebenen Keimzahlen quantitativ bestimmt.
Ergebnisse
In der Kontrollgruppe konnten im Knochen durchschnittlich log6,489 cfu/g (SD log0,992), im Weichgewebe log6,595 cfu/g (SD log0,866) und am Implantat log5,447 cfu (SD log0,413) bestimmt werden. Die Vancomycin-Behandlung führte im Vergleich zur Kontrollgruppe lediglich zu einer Keimverringerung von durchschnittlich einer Zehnerpotenz. Mit Moxifloxacin hingegen konnten die Keimzahlen im Knochen, im Weichgewebe und auch an den Implantaten um zwei bis drei Zehnerpotenzen verringert werden. Moxifloxacin war sowohl im Knochen- und Weichgewebe, als auch an den Implantaten hoch signifikant wirksamer als Vancomycin (p<0,01).
Schlussfolgerungen
Im Tierexperiment erweist sich Moxifloxacin als ein äußerst wirksames Antibiotikum zur Behandlung von periprothetischen Infektionen. Angesichts seiner günstigen Pharmakokinetik und -dynamik erscheint die klinische Anwendung vielversprechend.