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Erhöhte Prävalenz von TNF-a und IL-1ß bei chronischen versus akuten Rückenschmerz-Patienten
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Veröffentlicht: | 19. Oktober 2004 |
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Text
Fragestellung
Die Ursachen von Rückenschmerzen sind multifaktoriell, im einzelnen auch ungeklärt. In wieweit bei Patienten mit akuter Lumboischialgie im Vergleich zu Patienten mit chronischem Schmerz subklinisch erhöhte Zytokin-Werte nachzuweisen sind und wie sich der Schmerz beider Patientengruppen zu verschiedenen Meßzeitpunkten in Abhängigkeit von Interleukin-1ß, 6 und TNF-a entwickelt, wird in dieser Studie untersucht.
Methoden
Es wurden 44 Patienten mit chronischen Rückenschmerzen und 31 Patienten mit akuten Rückenschmerzen in die Studie rekrutiert. Zum Zeitpunkt der Rekrutierung (Tag 0) und nach 10 Tagen (Tag 10) wurde eine Blutentnahme durchgeführt. Das Serum aus jeder Blutprobe wurde isoliert und bei -80°C gelagert. Die Serumspiegel von Zytokin IL-1ß, IL-6 und TNF-a wurden durch ein neues hochsensitives Assay-System (Bio-Plex; Biorad) gemessen. Gruppenunterschiede wurden mit Mann-Whitney-U-Test, Zeitverläufe mittels Post-Hoc-Wilcoxon-Test analysiert.
Ergebnisse
Zu beiden Zeitpunkten wurden im Mittel signifikant höhere Serumspiegel von TNF-a und IL-1ß bei Patienten mit chronischen Rückenschmerzen gefunden. Parallel zur Schmerzentwicklung reduzierten sich die Serumspiegel von IL-1ß und TNF-a bei Patienten mit chronischen Rückenschmerzen, der Serumspiegel von TNF-a reduzierte sich auch bei akuter Ischialgie und korrelierte damit teilweise mit dem CRP Serumspiegel. Die Unterschiede zwischen beiden Zeitpunkten waren signifikant. Keine signifikanten Unterschiede ergaben sich für IL-6.
Schlussfolgerungen
Die abzuleitenden Mechanismen beider Patientengruppen unterscheiden sich: Die Ergebnisse der Patienten mit chronischen Muskelschmerzen entsprechen Erkenntnissen zur Zytokinproduktion aus dem Tiermodell des chronischen Muskelschmerzes; die der Patienten mit akuter Ischialgie können noch nicht zugeordnet werden.