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Kostensparendes Transfusionskonzept beim Kniegelenkersatz
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Veröffentlicht: | 19. Oktober 2004 |
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Fragestellung
Es wurde postuliert, dass Risikoparameter bestehen, die es voraussagbar machen, ob ein Patient perioperativ Blutkonserven erhalten muss. Daraufhin wurde das Transfusionskonzept bei Kniegelenkersatz überprüft.
Methoden
75 Patienten wurden in eine kontrollierte prospektive Studie eingeschlossen. Der Kniegelenkersatz wurde in Blutsperre vorgenommen. Perioperative Blutbildparameter, ASA, Anästhesieverfahren, perioperativer Blutverlust, Infusionsmengen, Retransfusionen, Operationszeiten, Abhängigkeit vom Operateur und BMI wurden ermittelt. Die Werte wurden dem Transfusionsbedarf gegenübergestellt.
Ergebnisse
17,5% aller Patienten erhielten Transfusionen. Es zeigte sich eine Abhängigkeit vom Alter (>74 Jahre) und vom präoperativen Hämoglobinwert (<12,0 g/dl). Patienten ohne diese Risikofaktoren wurden in 7,6% transfundiert. Weitere Risikofaktoren konnten nicht identifiziert werden.
Schlussfolgerungen
Eine Eigenblutspende ist bei Kniegelenkersatz unter Blutsperre nicht indiziert. Bei Patienten ohne Risikofaktoren ist auch die Vorbereitung von gekreuzten Blutkonserven nicht notwendig. Allenfalls für Patienten über 74 Jahre oder mit einem Hb < 12 g/dl ist das Kreuzen von 2 Konserven sinnvoll.