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Regeneration und Verhaltensverbesserung nach inkompletter Querschnittlähmung in der erwachsenen Ratte nach Antikörperbehandlung gegen NOGO-A
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Veröffentlicht: | 19. Oktober 2004 |
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Fragestellung
Eine wichtige Ursache für das fehlende Regenerationsvermögen verletzter zentraler Faserbahnen ist das Vorhandensein eines hochpotenten wachstumsinhibitorischen Myelinoberflächenproteins (Nogo-A). Mit zwei neuen monoklonalen Nogo-A neutralisierenden Antikörpern soll die Regeneration von corticospinalen (CST) Fasern und die Wiederherstellung senso- und lokomotorischer Funktionen nach einer inkompletten Querschnittlähmung in der erwachsenen Ratte beurteilt werden.
Methoden
3 Monate alte weibliche Lewis Ratten. anti-Nogo-A IgGs 7B12 bzw. 11C7, Maus IgG als Kontrolle. Bilaterale dorsale Hemisektion mit Stichläsion ventromedial auf Höhe T8. Anterograde Markierung des CST mittels BDA in rechten Motorkortex. Intrathekale Antikörperapplikation für 2 Wochen. Verhaltensanalyse bis 9 Wochen nach Läsion. Evaluierung von Sprossung und Regeneration von Fasern des CST.
Ergebnisse
Deutlich verbesserte lokomotorische Funktionen in Nogo-A Antikörpergruppe versus Kontrollantikörpergruppe ab 14. po: Balkenlaufen, Schwimmtest und Blasenfunktion. Keine Hyperalgesie in beiden Behandlungsgruppen. Anatomisch zeigte sich eine gesteigerte Regeneration und Sprossung von lädierten CST-Axonen nach Nogo-A Antikörperbehandlung, die auf verbleibenden Gewebebrücken um die Verletzung herum und in unteres Rückenmark einwachsen. Regenerierte Fasern bis 12mm caudal von Läsion verfolgbar.
Schlussfolgerungen
Antikörper gegen das wachstumsinhibitorische Protein Nogo-A können nach einer inkompletten Querschnittlähmung die Regenerationsfähigkeit des erwachsenen ZNS und die senso- und lokomotorische Funktionen massiv steigern.