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Entwicklung und Einsatz eines aktiven Stehbretts für die Frühmobilisationstherapie von Querschnittgelähmten
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Veröffentlicht: | 19. Oktober 2004 |
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Gliederung
Text
Fragestellung
Die frühzeitige Mobilisierung ist ein vorrangiges Ziel während der primären Rehabilitationsphase von Querschnittgelähmten. Diese gestaltet sich besonders bei Tetraplegikern mit Schädigung des Brustmarks und Ausfall der Kontrolle des sympathischen Systems aufgrund der initialen Kreislaufinstabilität (spinaler Schock, lange Liegedauer) als schwierig, was zu einem verzögerten funktionellen Training führt. In diesem Beitrag werden die Entwicklung und die Anwendung eines aktiven Stehbretts für das Kreislauftraining vorgestellt.
Methoden
Das aktive Stehbrett verfügt über die Möglichkeit einer stufenlosen Vertikalisierung hinaus über einen auf neuen neurophysiologischen Erkenntnissen basierenden Antriebsmechanismus, der die Beine in einer dem physiologischen Gehen vergleichbaren Art (Kinematik, Kinetik, Geschwindigkeit) bewegt. Für den Nachweis eines kreislaufstabilisierenden Effekts wurde eine Pilotstudie mit 5 Querschnittgelähmten mit einer kompletten cervikalen Rückenmarksschädigung (ASIA A, B)durchgeführt. Die Dokumentation erfolgte über die Messung von kardio-pulmonalen Standardparametern (EKG, Spiroergometrie)
Ergebnisse
Während des Trainings kam es zu keinem symptomatischen Abfall des Blutdruckes. Ein signifikanter Leistungszuwachs gekennzeichnet durch einen erhöhten Sauerstoffverbrauch und Körpertemperaturanstieg konnte bei allen Patienten nachgewiesen werden. Keiner der Patienten zeigte Anzeichen einer Präsynkope.
Schlussfolgerungen
Das aktive Stehbrett stellt eine vielversprechende Entwicklung für die frühzeitige Mobilisation einer Vielzahl von Patienten mit neurologischen und orthopädischen Erkrankungen dar.