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Belastungsabhängiges Entrapment des Nervus suprascapularis durch ein Ganglion in der Fossa supraspinata: zwei Kasuistiken
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Veröffentlicht: | 19. Oktober 2004 |
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Fragestellung
Das Entrapment des N. suprascapularis ist eine seltene Diagnose, die in der Regel als Ausschlussdiagnose erfolgt. An zwei Fällen wird gezeigt, dass ein Ganglion in der Fossa supraspinata bei einer unauffälligen Incisura scapulae für ein belastungsabhängiges Entrapment ursächlich sein kann.
Methoden
Zwei Männer (32 und 35 Jahre) zeigten eine Symptomatik, die durch Schmerzen und eine auftretende Muskelschwäche bei Belastung charakterisiert war. Die klinische und röntgenologische Diagnostik war unauffällig. Die durchgeführte Sonographie und das MRT zeigten eine Raumforderung in der Fossa supraspinata mit Verdacht auf ein Ganglion. Die Arthroskopie ergab in einem Fall eine SLAP - Läsion Typ II, welche operativ stabilisiert wurde. Im anderen Fall zeigte sich ein unauffälliger intraartikulärer Befund. In gleicher Sitzung erfolgte in beiden Fällen die offene Exstirpation des dann histologisch nachgewiesenen Ganglions.
Ergebnisse
Der postoperative Verlauf war unauffällig. Die Nachkontrolle ½ Jahr po zeigte in beiden Fällen eine freie Gelenkbeweglichkeit, eine seitengleiche Muskelfunktion und eine komplette Beschwerdefreiheit. In beiden Fällen war die Arbeits - und Sportfähigkeit komplett wieder hergestellt. Die durchgeführten Kontroll - MRT's waren unauffällig.
Schlussfolgerungen
Ein Ganglion in der Fossa supraspinata kann für ein Entrapment des Nervus suprascapularis ursächlich sein. Aufgrund der Lokalisation des Ganglions in den vorgestellten Fällen resultierte eine belastungsabhängige Symptomatik ohne die sonst typischen Muskelatrophien. Die operative Ganglionexstirpation führte zu Beschwerdefreiheit.