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Hüftendoprothetik bei hämophiler Arthropathie
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Veröffentlicht: | 19. Oktober 2004 |
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Fragestellung
Die Hämophilie führt durch rezidivierende Gelenksblutungen zu Veränderungen mit ausgeprägter Deformität bis hin zur völligen Gelenkszerstörung. Ziel dieser Arbeit ist es, die Langzeitergebnisse von totalen Hüftendoprothesen bei hämophiler Arthropathie zu untersuchen.
Methoden
Wir implantierten 6 zementfreie Hüftendoprothesen bei 5 Patienten (Alter durchschnittlich 48 Jahre bei OP), die wir nach durchschnittlich 8,2 (3 bis 15) Jahren nachuntersuchten. Die wichtigsten Indikationen zum endoprothetischen Gelenkersatz waren chronische Schmerzen und Bewegungseimschränkung. Alle Patienten waren Hepatitis C positiv und HIV negativ.
Ergebnisse
Der Harris Hip Score konnte von durchschnittlich 33,4 (10 bis 65) auf 85,6 (73,7 bis 90,88) Punkte, die triplanare Gesamtbeweglichkeit von 48,8 (20 bis 75) auf 143,3 (70 bis 220) Grad erhöht werden. Alle Patienten waren ohne Gehhilfe mobil und gaben eine verbesserte Lebensqualität an. Es waren, bis auf zwei konservativ behandelte Hämatome, keine schweren Komplikationen zu verzeichen. Eine Reoperation (zementfreier Schaftwechsel) wurde 7 Jahre nach Erstimplantation wegen eines hämophilen Pseudotumors im Trochanter minor notwendig.
Schlussfolgerungen
Die in der Literatur beschriebene hohe Rate an aseptischen Lockerungen und Infektionen wurde in dieser Studie nicht beobachtet. Bei allen Patienten konnte eine Funktionsverbesserung erzielt werden, weshalb der zementfreie Hüfttotalersatz bei der hämophilen Arthropathie empfohlen werden kann.