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Die infizierte Knieendoprothese: prognostische Relevanz der zeitlichen Infekteinteilung im Hinblick auf den Infektverlauf und Endzustand
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Veröffentlicht: | 19. Oktober 2004 |
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Fragestellung
Hat die zeitliche Infekteinteilung bei der infizierten Knieendoprothesen eine prognostische Aussagekraft bezüglich Infektverlauf und Endzustand?
Methoden
Infekte innerhalb von 6 Wochen wurden als früh, nach 6 Wochen als spät klassifiziert. Die Abhängigkeit zwischen Infektzeitpunkt (früh/spät) und Kniestatus (mit/ohne Prothese), zum Nachuntersuchungszeitpunkt, wurde mit dem Wert für die statistische Abhängigkeit, Chi-Quadrat und Phi-Koeffizient ausgedrückt. Die Beziehung zwischen Infektzeitpunkt sowie Infektverlauf (Anzahl der Operationen [OP], Anzahl der stationären Aufenthalte [STAT] und Anzahl der stationären Aufenthaltstage [TAGE]) wurde durch Eta-Quadrat (Mass für die stärke der statistischen Beziehung) beschrieben.
Ergebnisse
Bei 42 von 45 ausgeheilten Infekten handelte es sich um 27 früh und 15 spät Infekte. Bei 20/27 Frühinfekten und bei 8/15 Spätinfekten konnte eine Prothese (Primär- oder Revisionsimplantat) erhalten werden. Ein Chi-Quadrat von 1,9 und Phi-Koeffizient von 0,21 deuteten auf eine schwache statistische Abhängigkeit zwischen Infektzeitpunkt und Kniestatus. Die durchschnittlichen Werte für den Infektverlauf waren (Früh-/Spätinfekte): [OP] 3,1/3,0; [STAT] 2,6/2,9; [TAGE] 110/145 und zeigten keine statistische Beziehung zum Infektzeitpunkt, mit Eta-Quadrat Werten von 0,001 für [OP]; 0,004 für [TAGE] und 0,032 für [STAT].
Schlussfolgerungen
Die zeitliche Infekteinteilung scheint in Bezug auf den zu erwartenden Endzustand eine mögliche prognostische Bedeutung zu besitzen (Prothesenerhalt wahrscheinlicher bei Frühinfekten). Der Infektverlauf scheint vom Infektzeitpunkt nicht beeinflusst.