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Winkelstabile Implantate: Vorteile bei der Radiusfraktur?
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Veröffentlicht: | 19. Oktober 2004 |
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Fragestellung
Lassen sich distale Radiusfrakturen mit palmaren winkelstabilen Platten halten und ohne zusätzliche Knochentransplantation zur Ausheilung bringen?
Methoden
In einer prospektiven Studie wurden zwischen dem 1.3.2001 und 1.9.2003 65 Patienten mit distalen Radiusfrakturen (CCF: 7x A2- 23x A3-, 2x C1-, 32x C2- und 1x C3 Fraktur) mit winkelstabilen Kleinfragment-Titan-Plattenosteosynthesen (LC-Platten, Fa. Synthes® Bochum) versorgt. In 60 Fällen wurden die Platten palmar ohne zusätzlichen kortikospongiösen Span angebracht. Alle Patienten wurden im Mittel nach 17,1 Monaten nachuntersucht. Dabei wurde das Bewegungsausmaß, die Griffstärke und das radiologische Ergebnis gemessen und nach dem Gartland-Score eingestuft. Funktionalität, subjektives Empfinden und Aktivitäten im täglichen Umgang wurden mit dem DASH-Score bewertet.
Ergebnisse
Alle Frakturen heilten aus. In einem Fall erfolgte eine Reosteosynthese nach einer Plattenverbiegung nach frühzeitiger Vollbelastung. Im Gartland-Score wurden im Mittel 5,1 Punkte erreicht. In 31 Fällen wurde ein sehr gutes und in 25 Fällen ein gutes und in 9 Fällen ein befriedigendes Ergebnis erzielt. Der DASH-Score betrug im Mittel 12,6 Punkte. Das Bewegungsausmaß betrug bei der Nachuntersuchung bei Streckung und Beugung im Handgelenk durchschnittlich 52°-0°-50°, bei Radial- und Ulnardeviation 20°-0°-27° und bei Pro- und Supination 82°-0°-78°. Bei der Faustschlussprobe wurden 80,3% der Kraft der Gegenseite erzielt. Auf den Röntgenbilder betrug der radio-karpale Winkel in der a.p.-Projektion im Mittel 22° bei einer palmaren Kippung von durchschnittlich 5°. Die Verkürzung des Radius betrug 0,1 mm.
Schlussfolgerungen
Radiusfrakturen mit metaphysären einseitigen Trümmerzonen lassen sich mit guten Ergebnissen mit winkelstabilen Platten über einen palmaren Zugang versorgen.