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Arthrofibrosescreening nach VKB-Rekonstruktion: HLA Analyse zur Risikodeterminierung
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Veröffentlicht: | 19. Oktober 2004 |
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Fragestellung
Die Arthrofibrose ist eine schwere Komplikation nach unfallchirurgischen Operationen, die durch eine starke Bindegewebsproliferation zu einer schmerzhaften Bewegungseinschränkung der Gelenke führt. Pathogenetisch liegt der Arthrofibrose eine vermehrte Anreicherung extrazellulärer Matrixproteine wie Kollagen Typ I, III und VI sowie verstärkte Fibroblastenproliferation zu Grunde. Verletzungen und operative Eingriffe z.B. im Bereich des Kniegelenkes führen jedoch nicht zwangsläufig zur Arthrofibrose, so dass eine genetische Prädisposition möglich erscheint. Das Ziel dieser Studie war daher herauszufinden, ob es eine Assoziation zwischen HLA (Human Leukocyte Antigens) und der primären Arthrofibrose gibt.
Methoden
Es wurden 17 Patienten mit primärer Arthrofibrose infolge VKB-Rekonstruktion ausgewählt und klinisch nachuntersucht. Nach schriftlicher Einwilligung wurden Blutentnahmen durchgeführt und die DNA mittels Säulenextraktion isoliert. Die DNA-Proben wurden für die Genorte HLA-A, -B, -Cw, -DRB1, und -DQB1 typisiert. Die Ergebnisse wurden mit der Allel-Häufigkeit einer kaukasischen Normal-Bevölkerung verglichen (Fishers's Exact Test, zweiseitig, Signifikanzniveau p≤0,05). Studientyp: Retrospektive Kohorten Studie.
Ergebnisse
HLA-Cw*07 wurde in der operierten Gruppe signifikant häufiger gefunden, als in der Kontrollgruppe (p=0,022). Das Gegenteil wurde für Cw*08 beobachtet, das in 17,6% der operierten Patienten, aber nur in 3,8% der Kontrollgruppe gefunden wurde (p=0,045) Ein signifikanter Unterschied wurde auch für DQB1*06 beobachtet (23,5% Patienten vs. 48,6% Kontrollgruppe).
Schlussfolgerungen
Es besteht ein möglicher negativer Zusammenhang zwischen Arthrofibrose und HLA-Cw*07 und DQB1*06 sowie eine positive Assoziation mit Cw*08. Weitere Untersuchungen sind notwendig, um die mögliche Assoziation zu bestätigen.