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Komplikationen nach operativer Versorgung von Schenkelhalsfrakturen beim alten Menschen
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Veröffentlicht: | 11. November 2003 |
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Gliederung
Text
Fragestellung
Ist die operative Versorgung einer Schenkelhalsfraktur mit einer hohen Komplikationsrate behaftet?
Methoden
In einem Zeitraum von 6,5 Jahren wurden an unserer Klinik 452 ältere Patienten (Alter ≥ 64, im Mittel 81,3 Jahre) mit einer Schenkelhalsfraktur operativ versorgt. 389 erhielten primär eine prothetische Versorgung (250 Totalendoprothesen, 139 Duokopfprothesen), die übrigen 63 wurden osteosynthetisch (44x Dynamische Hüftschraube, 19x Schraubenosteosynthese) versorgt. Alle Komplikationen wurden prospektiv erfasst und nachverfolgt.
Ergebnisse
30 TEP-Patienten (von 389) erlitten 33 Komplikationen. Bei 20 Patienten sahen wir eine Prothesenluxation, Reluxationen fanden sich im weiteren Verlauf bei 11 (der 20) Patienten, 4 mussten mittelfristig reoperiert werden. 7 Hämatome/Serome und 3 Infekte mussten operativ revidiert werden. Lediglich 3 Patienten (93, 96 und 97 Jahre alt) verstarben innerhalb der ersten beiden Wochen postoperativ. Bei den 63 osteosynthetisch versorgten Patienten musste bei 4 Patienten im weiteren Verlauf bei Ausbruch der Implantate eine Prothese implantiert werden. Ca. 80 % der Patienten waren im weiteren Verlauf gehfähig, davon gut die Hälfte alleine oder mit fremder Hilfe außerhalb des Hauses. 15 % der Patienten waren im Rollstuhl mobilisierbar, lediglich weniger als 5 % blieben auf Dauer bettlägerig. Die Ergebnisse werden in Zusammenschau mit der Literatur diskutiert.
Schlussfolgerungen
Die operative Versorgung von Schenkelhalsfrakturen beim alten Menschen stellt ein für dieses Patientengut relativ komplikationsarmes Verfahren dar.