Artikel
Signifikante Überlegenheit der Epiduralkathetertherapie nach Racz gegenüber Krankengymnastik - Eine prospektiv randomisierte Studie bei chronischem radikulärem Schmerzsyndrom
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 11. November 2003 |
---|
Gliederung
Text
Fragestellung
Bei lumboischialgiformen Beschwerden mit Radikulopathie wird immer häufiger die Epiduralkathetertherapie n. Racz als minimal-invasive Schmerztherapie angewendet. Das Ziel dieser Studie war, die Wirksamkeit der Epiduralkathetertherapie n. Racz (EKT) in einer prospektiv randomisierten Studie gegenüber einer konservativen Therapie mit Krankengymnastik und Physikalischen Maßnahmen zu überprüfen.
Methodik
128 Patienten wurden randomisiert in 2 Gruppen eingeteilt: eine Gruppe mit EKT (n=65) und eine mit konservativer Therapie (n=63). Einschlusskriterien waren ein chronisches radikuläres Schmerzsyndrom mit einem in einer Schichtbildgebung korrespondierenden morphologischen Korrelat wie ein Diskusprolaps/-protrusion oder postoperatives Narbengewebe. 4 Wochen, 3, 6 und 12 Monate nach Therapiebeginn wurden Schmerz-Score für Bein- und Rückenschmerz (VAS), Oswestry Disability Score (ODS), Schmerzchronifizierungsgrad nach Gerbershagen sowie die Analgetikaeinnahme quantifiziert.
Ergebnisse
Bereits 3 Monate nach EKT war der VAS Bein- und Rückenschmerz signifikant gebessert (von 6,9 auf 2,2 res. 7,1 auf 2,3 (SEM)) gesunken (auch noch nach 12 Monaten), während keine signifikante Besserung bei konservativer Therapie zu verzeichnen war. Auch der ODS zeigte nur nach EKT eine signifikante Besserung. Die Schmerzmitteleinnahme war in beiden Gruppen reduziert.
Schlussfolgerung
Bei strenger Indikationsstellung scheint die EKT n. Racz eine sinnvolle Therapieoption darzustellen. Nach 3 Monaten ist sie der konservativen Therapie mit Krankengymnastik überlegen.