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Der interlaminäre Zugang zur vollendoskopischen uniportalen Operation des sequestrierten Bandscheibenvorfalles bei L5/S1 mittels 6-Millimeter-Endoskop. - 1-Jahres-Ergebnisse von 528 Patienten.
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Veröffentlicht: | 11. November 2003 |
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Gliederung
Text
Fragestellung
Die endoskopische transforaminale Operation des Bandscheibenvorfalles bei L5/S1 erlaubt aufgrund des Beckens meist keinen extrem lateralen Zugang und somit kein Erreichen des ventralen Epiduralraumes. Welche Möglichkeiten bietet hier die vollendoskopische interlaminäre Operation in uniportaler Technik mit einem 6-Millimeter-Endoskop.
Methoden
594 Patienten wurden im Jahr 2001/2002 von zwei Operateuren bei Bandscheibenvorfall L5/S1 in genannter Technik operiert. Die Nachuntersuchungen erstreckten sich über 12 Monate. 528 Patienten (89 %) konnten in die Nachuntersuchung aufgenommen werden.
Ergebnisse
In 3 Fällen entstand eine Diszitis. 200mal (38 %) bestanden fibröse Verwachsungen von Nerv und Cauda equina. 470 Patienten (89 %) gaben keine radikulären Beinschmerzen mehr an, 42 Patienten (8 %) noch temporäres Auftreten. Eine Verschlechterung trat nicht auf. Ein Postdiskotomiesyndrom wurde nicht beobachtet. 21mal (4 %) trat ein Rezidivvorfall auf. Diese wurden 19mal in gleicher Technik operiert. Der maximale stationäre Aufenthalt betrug 2 Tage.
Schlussfolgerungen
Die vollendoskopische interlaminäre Nukleotomie bei L5/S1 in uniportaler Technik ist eine suffiziente und sichere Operation. Anatomische Probleme des Zuganges bestehen nicht. Es wurden keine klinisch symptomatischen Vernarbungen des Epiduralraumes oder Instabilitäten festgestellt. Sie bietet Vorteile gegenüber der offenen Nukleotomie. In Verbindung mit der endoskopischen transforaminalen Operation kann nun ein breites Sektrum von lumbalen Bandscheibenvorfällen vollendoskopisch operiert werden.