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Die arthroskopische Behandlung der akuten Patellaluxation: Isolierte Naht der medialen Retinakula vs. Lateral Release mit Naht der medialen Retinakula
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Veröffentlicht: | 11. November 2003 |
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Text
Fragestellung
Obwohl bei der akuten Patellaluxation oft ein Unfall die direkte Luxationsursache ist, finden sich in den meisten Fällen anatomische Veränderungen als Vorbefund. Die Luxationsrichtung ist fast immer nach lateral. Dabei werden die medialen Retinakula rupturiert. Nach Reposition der Patella ist, v.a. bei erstmaligen Ereignis oder Sportverletzungen, die kurzfristige Arthroskopie zu empfehlen. In den meisten Fällen ist es nötig, die verletzten Retinakula mittels Naht wiederherzustellen. Oft muß man sich aufgrund einer starken Patellalateralisation für ein gleichzeitiges Lateral Release entscheiden. Daneben werden osteochondrale Läsionen behandelt.
Methoden
Wir haben retrospektiv 41 Patienten untersucht, die nach einer erstmaligen akuten Patellaluxation arthroskopisch versorgt wurden. 24 Patienten wurden nur mit medialer Retinakulumfixierung, 17 mit medialer Retinakulumfixierung und gleichzeitigem Lateral Release versorgt.
Ergebnisse
Der Nachuntersuchungszeitraum betrug 29 Monate. Bei beiden Gruppen konnten >90% der Patienten eine Flexion von >120° nach 4,7 Monate erreichen. Das Kombinationsverfahren zeigte klinisch bezüglich Stabilität und Verlauf der Patella bessere Ergebnisse, ihm war aber die alleinige Retinakulafixierung bzgl. Nachbehandlung und postoperativer Komplikationen überlegen.
Schlussfolgerungen
Die nur leicht besseren klinischen Ergebnisse und die Nachteile der längeren Nachbehandlung und der -wenn aufgetretenen- schwerwiegenderen Komplikationen bei kombiniertem Verfahren sprechen eher für Empfehlung zur medialen Retinakulumraffung ohne gleichzeitigem Lateral Release.