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Infektkontrolle mittels Vakuumversiegelung bei Gelenkinfekten
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Veröffentlicht: | 11. November 2003 |
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Gliederung
Text
Einleitung
Ein ebenso häufiges wie gefürchtetes Problem in der operativen Orthopädie sind Gelenkinfekte, die ein rasches und zielgerichtetes Eingreifen erforderlich machen. Über die meist primär zu erfolgende chirurgische Therapie mit Synovialektomie und ausgiebigem Débridement hinaus steht uns neben den herkömmlichen Drainagesystemen wie der Spül-Saug-Drainage heute die Vakuumversiegelung (VVS) zurVerfügung.
Material und Methoden
Über die in die Gelenkhöhle eingebrachten Polyvinylalkohol (PVA)-Schwämme läßt sich ein Unterdruck anlegen, der über das Ansaugen der umgebenden Weichteilstrukturen einen innigen Grenzzonenkontakt aufbaut und den Abfluß zytotoxischer Substanzen zuläßt. Dieses geschlossene Ableitungssystem sorgt für eine optimale Infektkontrolle bis zum Wechsel bzw dem Ausbau der Schwämme; in der Regel nach 1 Woche.
Ergebnisse
Die Vakuumversiegelung hat sich an unserer Klinik zu einer Routinemaßnahme etabliert. Wir berichten über 77 Patienten im Alter von 11-82, die an unserer Klinik im Zeitraum von 6-96 bis 9-02 mit Gelenkinfekten unter Einsatz der Vakuumversiegelung behandelt wurden. Die weitaus häufigsten Lokalisationen waren Hüftgelenk (n=21), Kniegelenk (n=25) und Schultergelenk (n=11). Von 13 Hüft-TEPs mussten 10 ausgebaut, von 7 Knie-TEPs 4 ausgebaut werden. Die durchschnittliche Krankenhausliegedauer betrug 13 Tage.
Schlussfolgerung
Aus unserer Sicht und Erfahrung ist die Vakuumversiegelung ein probates Konzept zur Behandlung von oftmals nur schwer therapierbaren Gelenk- und tiefen Weichteilinfekten.