Artikel
Ist die Arthoplastik mit Karbonfaserstiften bei der fortgeschrittenen Arthrose des Kniegelenkes eine Alternative zur Endoprothese?
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 11. November 2003 |
---|
Gliederung
Text
Fragestellung
Karbonfaserstifte in der Behandlung der Arthrose des Kniegelenkes sind seit 1983 im Gespräch, seit Minns und Brittberg ihre Arbeiten veröffentlichten. Ist diese Methode geeignet, frühzeitige Prothesen Implantationen zu vermeiden? Bis heute sind in Deutschland in 12 beteiligten Zentren im Rahmen einer Multizenter-Studie 2069 Patienten mit Karbonfaserstiften versorgt worden.
Methoden
Aus dieser Gesamtheit werden Patienten mit der Indikation zur Prothesen-Implantation, die diese Therapie auf eigenen Wunsch nicht erhalten wollen, standardisert nach einer festgelegten Voruntersuchung (Vorgeschichte, Klinik, Röntgen, Sonographie und Erhebungsbogen subjektiver Kniebeschwerden n. Flandry) in Gruppen eingeteilt, operiert und nachbehandelt (Vollbelastung nach 2-4 Wochen)
Ergebnisse
87 Patienten sind so versorgt worden, von denen bis 144 Wochen nach der Operation 22 eine Knieprothese erhalten haben. Von den restlichen 65 Patienten sind 58 Patienten so weit gebessert, dass die durchschnittliche Gehstrecke bei 1000m liegt und die Punktzahl im Fragebogen bei durchschnittlich <135 Punkten ist. 3 der verbleibenden 7 Patienten sind mit einer Umstellungs-Osteotomie "opening wedge" versorgt worden, alle drei Patienten sind beschwerdefrei mit einer Gehstrecke von >5000m
Schlussfolgerungen
Die Karbonfaserstift-Implantation ist als Alternative zur Prothese mit folgenden Einschränkungen zu empfehlen:
1. Die Erfolgschance auf Erhalt des eigenen Kniegelenkes beträgt nach derzeitigem Stand 75% nach 3 Jahren
2. Eine Verbesserung der schmerzfreien Gehstrecke ist in 60% zu erreichen.