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Die Operation nach Link-Witzel beim Diabetiker - Eine Alternative zur Chopart - Amputation
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Veröffentlicht: | 11. November 2003 |
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Fragestellung
Die bereits Ende des 19. Jahrhunderts von Link und Witzel durchgeführte innere Chopart-Amputation bei Tuberkulose der Fußwurzel diente als Vorlage für ein Fuß-erhaltendes Operationsverfahren bei neuropathischer Osteoarthropathie mit gleichzeitiger Infektion. Es besteht die Frage, ob eine solche innere Amputation eine Alternative zur klassischen Rückfußamputation sein kann.
Material und Methoden
6 zwischen 1989 und 2002 operierte Patienten mit neuropathischer Osteoarthropathie, 5 davon mit Diabetes mellitus, konnten retrospektiv analysiert werden. Die Operationsindikation ergab sich in allen Fällen aus einer chronischen Osteomyelitis der Fußwurzel mit gleichzeitig bestehenden ausgeprägten hauptsächlich plantaren Ulcerationen.
Ergebnisse
Während der Nachbeobachtung von durchschnittlich 55 Wochen trat in keinem der Fälle ein Ulcus- oder Infektrezidiv auf, proximal gelegene Nachamputationen waren daher nicht erforderlich. Neben einer Orthesenversorgung konnten den übrigen 5 Patienten orthopädische Maßschuhe angepaßt werden.
Schlussfolgerung
In ausgewählten Fällen kann die innere Chopart-Amputation selbst bei solchen Problemkonstellationen eine Lösung darstellen, bei denen sich eine typische Rückfußamputation nicht darstellen läßt. Die Operation nach Link und Witzel sollte daher im Einzelfall nicht nur als Alternative zur Chopart-Amputation angesehen werden, sondern auch als eine weitere Methode, Diabetiker vor Major-Amputationen zu bewahren.