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Pathologische Oberschenkelschaftfraktur durch Metallose-/Korrosionsreaktion im Bereich eines 1938 implantierten Metallplättchens nach Oberschenkelumstellungsosteotomie
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Veröffentlicht: | 11. November 2003 |
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Gliederung
Text
Fragestellung
Vorgestellt wird der seltene Einzelfall einer pathologischen Oberschenkelschaftfraktur durch Metallose-/ Korrosionsreaktion im Bereich eines 1938 implantierten Metallplättchens.
Methodik
Der Patient erlitt im Alter von 7 Jahren eine Oberschenkelschaftfraktur links. Unter konservativer Therapie im Streck- und Gipsverband heilte die Fraktur in Fehlstellung aus. Im Jahr 1938 wurde eine Korrekturosteotomie durchgeführt und der Oberschenkelknochen mit einem Metallplättchen stabilisiert.Der Oberschenkel heilte in achsengerechter Stellung aus.
2002 stürzte der Patient und zog sich eine Oberschenkelschaftfraktur im Bereich des Plattenlagers zu. Intraoperativ wurde zunächst die Frakturregion freigelegt, das teilkorrodierte Plättchen und sämtliche Schrauben wurden entfernt. Es fand sich in diesem Bereich ein osteolytischer Knochendefekt, zirka 1/4 der Zirkumferenz einnehmend, bedingt durch die Korrosions-/ Metallosereaktion zwischen Platte und Knochen auf einer Länge von etwa 8 cm. Der frakturnahe sklerosierte Markraum des distalen und proximalen Fragmentes wurde von der Frakturregion aus aufgebohrt, die Verletzung durch einen statisch verriegelten antegraden soliden Marknagel stabilisiert und der Knochendefekt mit autologer Spongiosa aufgefüllt.
Ergebnis
Der Fall wird anhand der Röntgenbilder, des histologischen Befundergebnisses, der vorhandenen Restimplantate und einer metallurgischen Materialuntersuchung vorgestellt und im historischen Kontext erläutert.
Schlussfolgerung
Es handelt sich um einen medizinhistorisch interessanten Einzelfall, bei dem es 64 Jahre nach Plattenosteosynthese eines Oberschenkelknochens materialbedingt zur pathologischen Fraktur kam.