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Evaluation der Effizienz "selbstverstärkter" Poly-L-laktid Implantate bei der Refixation osteochondraler Fragmente an Knie- und Sprunggelenk.
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Veröffentlicht: | 11. November 2003 |
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Gliederung
Text
Fragestellung
Eine osteochondrale Läsion in der Belastungszone eines Gelenkes stellt ein therapeutisches Problem dar. Ziel der Behandlung ist die Wiederherstellung der Knorpeloberfläche mit normaler Gelenkfunktion, freier schmerzloser Beweglichkeit und Verhinderung einer weiteren Knorpeldegeneration. Dies lässt sich dadurch erreichen, dass osteochondrale Fragmente refixiert werden. Hierfür stehen resorbierbare Implantate verschiedener Polymere und Co-Polymere zur Verfügung, die jedoch nicht alle biokompatibel und ausreichend mechanisch stabil sind, um eine funktionelle postoperative Nachbehandlung zu ermöglichen.
Material und Methoden
In der vorliegenden Arbeit werden die kurz- und mittelfristigen Ergebnisse nach Refixation osteochondraler Frakturen an Knie- und Sprunggelenk dargestellt. Verwendet wurden Stifte, Nägel und Minischrauben aus "selbstverstärktem" Polylaktid. Im Zeitraum von 5/1999 bis 3/2002 haben wir an unserer Klinik 15 Patienten mit 17 Frakturen an 16 Gelenken behandelt und im Rahmen einer retrospektiven Studie klinisch und radiologisch nachuntersucht. Bei 13 von 15 Patienten erfolgte ergänzend eine Magnetresonnanztomographie (MRT).
Ergebnisse
(Durchschnittswerte) Im McDermott-Score (89/100 Pkt.), DGKKT-Score (78,8/100 Pkt.) und Tegner-Aktivitätsscore (4,6/10 post-op vs 5,1/10 prä-op) waren bei einem durchschnittlichen Follow-up von 14,3 Monaten (4-43) gut, bestätigt durch eine vollständige Integration des vitalen Fragmentes mit Wiederherstellung der Oberflächenkontur in der Magnetresonnanztomographie. Weder klinisch noch in der MRT fanden sich bei den spät resorbierbaren Implantaten ossär, extraartikulär und intraartikulär/synovial Hinweise auf eine lokale aseptische Gewebsreaktion auf die Degradation der Implantate. Bei 2 Kniegelenken zeigte sich ein gering bis mäßig ausgeprägter Gelenkerguß, der in einer latenten Instabilität im Femuropatellargelenk begründet war.
Schlußfolgerung
Unseren Ergebnissen zufolge sind die verwendeten Implantate aus Polylaktid biokompatibel und ausreichend mechanisch stabil, um effektiv bei der Refixation osteochondraler Fragmente eingesetzt zu werden. Sie ermöglichen postoperativ die für die Rehabilitation der Extremität so bedeutsame funktionelle Nachbehandlung.