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Intrathorakale Transposition gestielter Latissimus-Muskellappenplastiken für die Deckung trachealer und bronchialer Rekonstruktionen
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Veröffentlicht: | 14. Oktober 2013 |
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Zielsetzung: Sowohl Bronchusstumpf- und Bronchusanastomoseninsuffizienzen, wie auch ösophago-tracheale Fisteln stellen gefürchtete postoperative Komplikationen mit hoher Letalität dar. Revisionen und Rekonstruktionen sind von erneuten Wundheilungsstörungen bedroht, häufig begünstigt durch lokale Infekte und mangelhafte Durchblutungssituationen.
Methoden: Seit 2009 wurden in unserer Klinik alle Revisionen bei postoperativen broncho-trachealen Insuffizienzen mit einer zusätzlichen Deckung durch einen geschwenkten und gestielten Latissimus dorsi Muskellappen versehen.
Ergebnisse: Bei 11 Patienten (47–77 Jahre, alle männlich) erfolgte im Mittel 23 (7–56) Tage nach Voroperationen eine broncho-tracheale Revision mit einem Musculus. latissimus dorsi zur plastischen Deckung. In allen Fällen wurde der gestielte Lappen über eine Erweiterung der Thorakotomie gehoben und über den 2. oder 3. Interkostalraum in den Thorax eingebracht und fixiert. Indikationen für den Re-Eingriff waren in 5 Fällen eine Bronchusstumpfinsuffizienz, in 4 Fällen eine Insuffizienz einer bronchialen Anastomose und in 2 Fällen lag eine ösophago-tracheale Fistel vor. Bei drei Patienten bestanden nur lokale Infekte, bei 8 Patienten lag bereits ein Pleuraempyem vor, davon in 4 Fällen als Postpneumektomie-Empyem. Die Eingriffe umfassten Nachresektionen von Trachea oder Bronchus (n=7), Übernähung und Defektdeckung (n=2), sowie die Neuanlage einer bronchialen Anastomose (n=2). Trotz teilweise vorliegender respiratorischer Insuffizienz (n=2) und beginnender Sepsis (n=2) konnten die Eingriffe komplikationslos durchgeführt werden. In allen Fällen konnte erfolgreich eine Wundheilung der Insuffizienz erreicht werden. Zwei Patient verstarben im postoperativen Verlauf an septischen Komplikationen (30-Tage Letalität 18%). Bei 2 Patienten erfolgte sekundär eine Revision, und in einem Fall war ein Ösophagus-Stents bei Wundheilungsstörungen erforderlich. Im Langzeit verlauf trat nur ein Rezidiv eines Postpneumektomie Empyems auf.
Schlussfolgerung: Durch seine gute Durchblutung und Muskelmasse sowie dem ausreichend langen Gefäßstiel bietet der Latissimus eine sichere Wundheilung für tracheale oder bronchiale Insuffizienzen. Insbesondere Komplikation bei Hochrisiko-Patienten erfordern ausreichende Deckung und Durchblutung der Defektstellen für eine sichere Ausheilung.