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Gemeinsame Jahrestagung der Deutschen, Österreichischen und Schweizerischen Gesellschaft für Thoraxchirurgie

24.-26.10.2013, Basel, Schweiz

Migration von Coils in die Pulmonalarterie, die zur Behandlung erektiler Dysfunktion platziert worden sind: Eine seltene, aber schwerwiegende Komplikation

Meeting Abstract

  • F. Al-Shahrabani - Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Kinderchirurgie, Universitätsklinikum Düsseldorf, Düsseldorf
  • C. Vay - Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Kinderchirurgie, Universitätsklinikum Düsseldorf, Düsseldorf
  • S. Angenendt - Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Kinderchirurgie, Universitätsklinikum Düsseldorf, Düsseldorf
  • W. Knoefel - Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Kinderchirurgie, Universitätsklinikum Düsseldorf, Düsseldorf

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Österreichische Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Schweizerische Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Gemeinsame Jahrestagung der Deutschen, Österreichischen und Schweizerischen Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Basel, Schweiz, 24.-26.10.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocP22

doi: 10.3205/13dgt072, urn:nbn:de:0183-13dgt0722

Veröffentlicht: 14. Oktober 2013

© 2013 Al-Shahrabani et al.
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Gliederung

Text

Zielsetzung: Es handelt sich um einen 37-jährigen Patienten, bei dem aufgrund einer venös bedingten erektilen Dysfunktion eine Embolisation der Penisvenen mit zwei Coils durchgeführt wurde. Am dritten Postinterventionstag stellte sich der Patient in der Notfallambulanz mit zunehmender Dyspnoe und rechts thorakalen Schmerzen vor. In der Röntgenaufnahme wurde ein metallischer Fremdkörper im rechten Hilus nachgewiesen. Die daraufhin durchgeführte CT-Thorax-Untersuchung zeigte eine Migration der Coils in die rechte Pulmonalarterie mit lokaler Thrombenbildung. In der Beckenübersichtsaufnahme ließen sich die Coils im Beckenbereich nicht mehr nachweisen. Der Bergungsversuch der Coils mittels Katheter war erfolglos.

Methoden: Nach entsprechender Aufklärung und Einholung der Einverständniserklärung erfolgte eine anterolaterale Thorakotomie rechts. Die zentralen Gefäße wurden vorübergehend angeschlungen. Die Pulmonalarterie und deren abgehende Äste wurden im Lappenspalt dargestellt. Korrelierend zu der Computertomographie des Thorax ließen sich die Coils und der umgebende Thrombus in der Pulmonalarterie distal des Abgangs der Mittellappenarterien palpieren. Nach proximaler und distaler Abklemmung wurde die Arterie in diesem Bereich über einen Querschnitt eröffnet. Die Coils und der Thrombus konnten mittels Dissektor komplett entfernt werden.

Ergebnisse: Der operative und postoperative Verlauf gestalteten sich komplikationslos. Aufgrund des großen Thrombus und der vermutlich stattgefundenen Mikroembolisation haben wir uns für eine 6-monatige Antikoagulationstherapie entschieden.

Schlussfolgerung: Eine venöse Blut-Leckage kann Impotenz verursachen. Die Embolisation der Penisvenen wird als mögliche therapeutische Option in der Literatur beschrieben. Eine Migration von Coils in die Pulmonalarterie ist eine seltene, aber schwerwiegende Komplikation.