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Gemeinsame Jahrestagung der Deutschen, Österreichischen und Schweizerischen Gesellschaft für Thoraxchirurgie

24.-26.10.2013, Basel, Schweiz

Erste klinische Anwendung einer transoralen Mediastinal-Chirurgie (TOEMS) auf der Basis der natural orifice surgery (NOS)

Meeting Abstract

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  • W. Klemm - Klinik für Thoraxchirurgie, Evangelische Lungenklinik Berlin, Berlin
  • A. Nemat - Klinik für Thoraxchirurgie, HELIOS Klinikum Wuppertal, Wuppertal
  • T. Wilhelm - Klinik für HNO, Kopf-, Hals- und plastische Gesichtschirurgie, HELIOS Klinikum Borna Leipziger Land, Borna

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Österreichische Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Schweizerische Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Gemeinsame Jahrestagung der Deutschen, Österreichischen und Schweizerischen Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Basel, Schweiz, 24.-26.10.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocS6.2

doi: 10.3205/13dgt050, urn:nbn:de:0183-13dgt0504

Veröffentlicht: 14. Oktober 2013

© 2013 Klemm et al.
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Gliederung

Text

Objective: Nachdem in einer präklinischen Studie (leichenanatomisch und tierexperimentell) gezeigt werden konnte, dass das Mediastinum über einen transoralen Zugangsweg endoskopisch ohne Hautschnitt erreichbar war und die Lymphknoten in den üblichen Kompartimenten ohne Schädigung der benachbarten anatomischen Strukturen resektabel waren, wurde eine klinische Studie angeschlossen. Es wurden pathologisch vergrößerte, abklärungsbedürftige Lymphknoten des Mediastinums ausgewählt, die mit weniger invasiven Verfahren wie EBUS nicht diagnostiziert worden waren. Das Ziel war die Erreichbarkeit und histologische Sicherung. Die Studie wurde von der Ethikkommission der Ärztekammer Berlin befürwortet.

Methods: Wir führten bei 10 Patienten über eine mittlere sublinguale Inzsion mittels eines 6 mm Trokars eine optische Schere in die prätracheale Region ein. Mit Hilfe zweier zusätzlicher bi-vestibularer Arbeitstrokare, Gasinsufflation mit 6–10 mmHg Druck und Einführen der Videokamera über den mittleren Trokar konnte ein Arbeitsraum geschaffen werden. In Abhängigkeit der Lokalisation der vergrößerten Lymphknoten wurde das betreffende Kompartiment unter Darstellung der benachbarten anatomischen Strukturen angesteuert und Lymphknotengewebe entnommen. Alle Patienten wurden transnasal intubiert und erhielten ein Neuromonitoring des N. laryngeus recurrens. Der postoperative Verlauf wurde mit einem standardisierten Erhebungsbogen ausgewertet.

Results: In allen Fällen wurde mediastinales Lymphknotengewebe erreicht und durch die Resektion eine histologische Diagnose gestellt. In 2 Fällen wurde zu einer konventionellen Videomediastinoskopie konvertiert, davon in 1 Fall wegen eines Spannungspneumothorax und in 1 Fall trat eine Recurrensparese rechts auf. Ansonsten wurden nur vollständig reversible minor Komplikationen wie oberflächliche Hämatome am Hals, periorale Sensibilitätsstörungen, Weichteilemphyseme am Hals und diskrete Beschwerden im Mund und beim Schlucken beobachtet.

Conclusion: In dieser klinischen Studie konnte gezeigt werden, dass das Mediastinum über einen transoralen Zugangsweg endoskopisch ohne Hautschnitt erreichbar ist. Eine histologische Sicherung pathologisch vergrößerter mediastinaler Lymphknoten ist möglich. Die Ergebnisse sollten in einer weiteren klinischen Studie gegen die konventionelle Videomediastinoskopie kritisch geprüft werden. Die Einholung eines erneuten Ethikvotums wäre erforderlich.