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Gemeinsame Jahrestagung der Deutschen, Österreichischen und Schweizerischen Gesellschaft für Thoraxchirurgie

24.-26.10.2013, Basel, Schweiz

Infektion des Sternoclavikulargelenkes: Resektion, VAC®-Therapie und ipsilateraler Pektoralis-Schwenklappen

Meeting Abstract

  • N. Inhoff - Medizinische Universität Graz, Graz
  • E. Stubenberger - Thoraxchirurgie, Otto Wagner Spital, Wien
  • S. Watzka - Thoraxchirurgie, Otto Wagner Spital, Wien
  • M. Müller - Thoraxchirurgie, Otto Wagner Spital, Wien

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Österreichische Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Schweizerische Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Gemeinsame Jahrestagung der Deutschen, Österreichischen und Schweizerischen Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Basel, Schweiz, 24.-26.10.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocU7.2

doi: 10.3205/13dgt048, urn:nbn:de:0183-13dgt0484

Veröffentlicht: 14. Oktober 2013

© 2013 Inhoff et al.
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Gliederung

Text

Zielsetzung: In der Literatur sind die mit 0,5%–1% aller Gelenksinfektionen beschriebenen Sternoclaviculargelenksinfektionen als selten zu werten und führen in 20% aller Fälle zu einer Abszessbildung.

Wir berichten über neun Patienten (3 Frauen, 6 Männer, Alter zw.38 und 81 Jahren), die wegen Infektionen des Sternoclaviculargelenks unterschiedlicher Genese zwischen 2008 und 20013 an unserer Abteilung behandelt wurden.

Methoden: Retrospektiver summarischer Fallbericht.

Ergebnisse: Alle Patienten hatten einen der bekannten Risikofaktoren wie intravenöser Drogenabusus, Alkoholmissbrauch, Diabetes mellitus, Tuberkulose, rheumatoide Arthritis, kardiorespiratorischen oder onkologische Erkrankungen. Nur in einem Fall konnte ein Trauma in der Anamnese gefunden werden.

Neben der für die Entzündung typischen lokalen Faktoren, fanden sich entsprechende Erhöhungen der Entzündungswerte im Blut, sowie passende radiologische Befunde im CT und Lungenröntgen.

Das operative Vorgehen umfasste in allen Fällen eine Abszesseröffnung mit Debridement und Resektion des Sternoclavikulargelenkes mit medialer Teilresektion der Clavikula. Eine Entfernung der ersten Rippe, wie von anderen Autoren beschrieben, musste in keinem der Fälle vorgenommen werden.

Es folgte eine der lokalen Situation entsprechende VAC®-Therapie zur Konditionierung der Wunde.

Abhängig vom lokalen Situs bezüglich Keimbelastung in den Abstrichen sowie Granulation der Wunde, wurde anschließend eine lokale Schwenklappenplastik des M.pectoralis ipsilateral durchgeführt (Minimum 5 Tage bis maximal 6 Wochen nach Erstoperation).

Die Patienten erhielten ausnahmslos zur postoperativen Stabilisierung des Lappens sowie zur Förderung des Lymphabflusses einen Tapeverband. Außerdem wurden gezielte Bewegungsübungen der Schulter durchgeführt, um ein Frozen-Shoulder-Syndrom zu vermeiden.

Im Follow-up nach 3 bis 6 Monaten waren alle Patienten rezidivfrei, bei voller Funktion des Schultergürtels und zufriedenstellendem kosmetischem Resultat.

Schlussfolgerung: Unser Behandlungskonzept erscheint im Vergleich mit der Literatur als komplikationslose, rasche, rezidivfreie und, sowohl funktionell als auch kosmetisch zufriedenstellende Therapie bei Sternoclavikulargelenksinfektionen unterschiedlicher Genese.