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Präoperative Evaluation der lokalen Infiltration chirurgisch relevanter Nachbarstrukturen durch Thymome mit Hilfe der Cine-Magnetresonanztomographie
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Veröffentlicht: | 14. Oktober 2013 |
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Zielsetzung: Thymome sind Raumforderungen des vorderen Mediastinums. Ihre Malignität zeichnet sich durch eine lokoregionäre Ausbreitung mit infiltrativen Wachstum aus. Die technische Operabilität ist bei Verdacht auf eine Infiltration der benachbarten Strukturen (insbesondere Gefäße, Perikard und Myokard) mit der alleinigen Computertomographie schwierig einzuschätzen. Prognose bestimmend ist vor allem die Möglichkeit einer kompletten chirurgischen Resektion.
Methoden: Prospektive Studie zur präoperativen Evaluation der Magnetresonanztomographie (MRT) mit speziellen Cine-Sequenzen (Bewegungssequenzen) zur besseren Beurteilung einer mediastinalen Infiltration der großen herznahen Gefäße, des Perikards und des Myokards bei Patienten mit einem Thymom. Es erfolgte eine vergleichende Analyse zwischen der Bildgebung und dem operativen Befund bzgl. der Tumorinfiltration von chirurgisch relevanten Nachbarstrukturen. Die statistische Analyse erfolgte mit SPSS (SPSS Inc, Chicago, IL, USA) und dem McNemar Test (Chi-Quadrat) zur Berechnung der Spezifität und Sensitivität.
Ergebnisse: Im Zeitraum von Oktober 2010 bis Mai 2013 erhielten insgesamt 18 Patienten (männlich n= 9; mittleres Alter 52,8 Jahre) mit computertomographisch nachgewiesener mediastinaler Raumforderung zusätzlich eine Cine-MRT, bevor eine möglichst komplette operative Tumorresektion durchgeführt wurde. Histologisch fand sich bei allen Patienten ein Thymom mit folgender postoperativer Masaoka-Klassifikation: Stadium I n= 2, Stadium II n= 5, Stadium III n= 7 und Stadium IVa n= 5. Eine makroskopisch komplette Tumorresektion erfolgte bei 16 Patienten (R0=10, R1=6) und eine R2-Resektion mit makroskopischen Tumorresten bei 2 Patienten. Die Spezifität und Sensitivität der Cine-MRT bzgl. der Tumorinfiltration waren bei der Aorta (88%; 100%; Infiltration n=1), der Vena cava superior (87,5%; 100%; Infiltration n=2), der Vena brachiocephalica sinistra (80%; 0% Infiltration n=3), dem Perikard (100%; 36%; Infiltration n=11) und dem Myokard (94%; 0%; Infiltration n=1).
Schlussfolgerung: Die Magnetresonanztomographie mit speziellen Cine-Sequenzen eignet sich zur präoperativen Evaluation von mediastinalen Raumforderungen, um eine Tumorinfiltration chirurgisch relevanter Nachbarstrukturen nachweisen bzw. ausschließen zu können. Eine vergleichende Analyse mit der standardmäßigen Computertomographie folgt.