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Kurative chirurgische Therapie synchroner Oligometastasen beim nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom (NSCLC)
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Veröffentlicht: | 14. Oktober 2013 |
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Zielsetzung: Die lokale Behandlung synchroner solitärer Metastasen beim NSCLC ist in der Diskussion. Vor allem bei einer isolierten Lungenmetastase finden sich keine eindeutigen Empfehlungen. So werden Satellitenmetastasen im gleichen Lungenlappen als T3-Tumore klassifiziert und der Operation zugeführt. Im Gegensatz dazu werden ipsilaterale Herde in unterschiedlichen Lungenlappen als T4-Tumore klassifiziert und somit bestenfalls dem Stadium IIIA zugeordnet..
Im Besonderen für kontralaterale Lungenmetastasen gibt es keine Empfehlungen (S3-Leitlinie Lungenkarzinom) für ein operatives Vorgehen, dies im Gegensatz zur Situation bei solitärer Hirn- oder Nebennierenmetastase. Unsere Ergebnisse nach Resektion bei vorliegender synchroner Oligometastasierung sollen vorgestellt werden.
Methoden: Es wurden sämtliche Patienten mit NSCLC und synchroner Oligometastasierung, die in einem kurativen Behandlungskonzept operiert wurden analysiert. Die Datenerfassung erfolgte retrospektiv und seit 2004 prospektiv innerhalb der Klinikdatenbank.
Ergebnisse: 106 Patienten (68 Männer, 38 Frauen) im Alter zw. 36 und 84 J. (median 61 J.) wurden ausgewertet, 57 mit einer Lungenmetastase (54%), 7 mit einem Zweitkarzinom der Lunge (7%) (Vergleichsgruppe), 21 mit Hirnmetastase (20%), 10 mit Nebennierenmetastase (9%), 4 mit Knochenmetastase (4%) und 7 Patienten mit einer weiteren Metastasenlokalisation (Leber, Zwerchfell, Mediastinum) (7%).
Das Gesamtüberleben aller Patienten betrug im Median 42 Monate. Die 5-Jahres-Überlebensrate lag bei 29%. Bei Patienten mit synchroner Lungenmetastasierung (n=57) fand sich ein medianes Gesamtüberleben von 56 Monaten. Dies war signifikant (p=0,001) besser gegenüber den Patienten mit einer extrapulmonalen Metastasenlokalisation (n=42) mit 18 Monaten.
Das mediane Überleben der Patienten mit solitärer ipsilateraler Metastasierung (n=43) lag bei 53 Monaten vergleichbar den Ergebnissen bei kontralateraler pulmonaler Lokalisation mit 63 Monaten (p=0,485).
Schlussfolgerung: Diese Auswertung konnte zeigen, dass die Chirurgie innerhalb eines kurativen Behandlungskonzeptes einen wichtigen Stellenwert für Patienten mit synchroner pulmonaler Metastasierung haben kann. Zur weiteren onkologischen Bewertung erscheint jedoch eine umfassendere prospektive und multizentrische Datenerfassung unumgänglich.