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21. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie

27.09.-29.09.2012, Karlsruhe

Metformin – therapeutische Option in der Behandlung des nichtkleinzelligen Lungenkarzinoms?

Meeting Abstract

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  • Juliane Grams - Evangelische Lungenklinik Berlin, Thoraxchirurgie, Berlin
  • Jana Rolff - Epo GmbH, Berlin
  • Iduna Fichtner - Epo GmbH, Berlin
  • Gunda Leschber - Evangelische Lungenklinik Berlin, Thoraxchirurgie, Berlin

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie. 21. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Karlsruhe, 27.-29.09.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. DocPO 1.19

doi: 10.3205/12dgt71, urn:nbn:de:0183-12dgt716

Veröffentlicht: 17. September 2012

© 2012 Grams et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Etliche Studien haben gezeigt, dass das Antidiabetikum Metformin ein Aktivator der AMPK ist, ein Enzym, dass im Stoffwechsel von Tumoren erhöht ist. So konnten wir in früheren Therapiestudien mit etablierten Xenograftmodellen der Maus nachweisen, dass die AMP Kinase bei Cetuximab Respondern sowohl auf mRNA-Ebene als auch auf Proteinebene vermehrt exprimiert wird. Um zu testen, ob durch die Gabe von Metformin auch Cetuximab Non-Responder aktiviert werden können, damit also eine Sensibilisierung für die Therapie mit EGFR-Antikörpern erreicht wird, wurde die Behandlung mit Metformin in Kombination mit Cetuximab im Mausmodell getestet.

Methode: Die tierexperimentellen Studien wurden in Übereinstimmung mit den UKCCCR Richtlinien, dem deutschen Tierschutzgesetz und nach Prüfung durch die lokalen Behörden durchgeführt.

Es wurden insgesamt 6 Gruppen à 24 Xenografts mit Metformin, Cetuximab oder der Kombination behandelt und anschließend die AMP Kinase mit Hilfe von Westernblots auf Proteinebene und mittels PCR auf RNA Ebene untersucht. Insgesamt wurden 6 Gruppen jeweils eines Lungenkarzinoms untersucht, dabei waren 3 Gruppen Cetuximab Responder und 3 Gruppen Cetuximab Non-Responder.

Ergebnis: Metformin allein hatte keinen Einfluss auf das Tumorwachstum oder die Regula-tion der AMP Kinase. Im Tumorgewebe der Xenografts wurde die AMP Kinase durch die Metformingabe weder auf Protein- noch auf RNA-Ebene reguliert. Somit konnten Non-Responder nicht in Responder überführt werden.

Schlussfolgerung: Xenografts von Patienten in NSCLC-Frühstadien sind eine hervorragende Möglichkeit, präklinisch die Wirksamkeit neuer und auch etablierter Substanzen zu testen. Zwar gibt es Hinweise darauf, dass Metformin eine präventive Wirkung in der Krebsentstehung hat, jedoch ist es bisher nicht gelungen, sich diesen Effekt für die Therapie der Erkrankung zu Nutzen zu machen.