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20. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie

22.09. bis 24.09.2011, Düsseldorf-Kaiserswerth

Intraoperatives Monitoring des Nervus laryngeus recurrens unter Einlungenventilation zur Resektion des linken Oberlappens mit Lymphknotendissektion im aortopulmonalen Fenster

Meeting Abstract

  • Oliver Oster - Universitätsklinikum Erlangen, Thoraxchirurgische Abteilung, Erlangen
  • Torsten Birkholz - Universitätsklinikum Erlangen, Anästhesiologische Klinik, Erlangen
  • Andrea Irouschek - Universitätsklinikum Erlangen, Anästhesiologische Klinik, Erlangen
  • Waldemar Schreiner - Universitätsklinikum Erlangen, Thoraxchirurgische Abteilung, Erlangen
  • Sebastian Heinrich - Universitätsklinikum Erlangen, Anästhesiologische Klinik, Erlangen
  • Horia Sirbu - Universitätsklinikum Erlangen, Thoraxchirurgische Abteilung, Erlangen
  • Joachim Schmidt - Universitätsklinikum Erlangen, Anästhesiologische Klinik, Erlangen

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie. 20. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Düsseldorf, 22.-24.09.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. DocPO 1.16

doi: 10.3205/11dgt66, urn:nbn:de:0183-11dgt667

Veröffentlicht: 19. September 2011

© 2011 Oster et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Bei operativen Eingriffen an der Schilddrüse wird der Nervus laryngeus recurrens (NLR) mit einer Inzidenz von 0–20% verletzt [1]. Dies begründet den festen Stellenwert des intraoperativen Monitorings des NLR in der Schilddrüsenchirurgie. Im Bereich der Thoraxchirurgie werden bei Resektionen des linken Oberlappens der Lunge mit Dissektion von Lymphknoten im aortopulmonalen Fenster Pareseraten des NLR von bis zu 31% beschrieben [2]. Interessanterweise existieren in diesem Bereich bisher kaum Strategien zum Monitoring des NLR [3].

Kasuistik/Methode: Eine Patientin mit NSCLC, die sich einer Resektion des linken Oberlappens mit Lymphknotendissektion im aortopulmonalen Fenster unterziehen musste, wies bei der präoperativen Riskoaufklärung darauf hin, dass sie beruflich existenziell auf ihre Stimme angewiesen sei. Im interdisziplinären Konsens entschieden wir daher, ein intraoperatives Recurrensmonitoring durchzuführen. Hierzu wurde die Patientin mit einem Xomed®-EMG-Endotrachealtubus (Medtronic Xomed, Jacksonville, FL, USA) intubiert und zur intraoperativen Einlungenbeatmung ein neuartiger Bronchusblocker (EZ®-Blocker; AnesthetIQ, Delft, NL) unter bronchoskopischer Kontrolle eingesetzt. Intraoperativ konnte mit einer sterilen Stimulationssonde der NLR stimuliert und das evozierte EMG-Signal mittels NIM 2.0 Monitor (Medtronic Xomed, Jacksonville, FL, USA) visuell und akustisch sichtbar gemacht und aufgezeichnet werden.

Ergebnisse: Das intraoperative Monitoring des NLR mittels Xomed®-EMG-Endotrachealtubus und EZ®-Bronchusblocker ermöglichte einerseits eine problemlose Einlungenventilation sowie andererseits die eindeutige Identifikation und somit Schonung des NLR.

Schlussfolgerungen: Die Kombination aus Xomed®-EMG-Endotrachealtubus und EZ®-Bronchusblocker stellt eine einfache Möglichkeit dar, um eine Einlungenventilation und die intraoperative Überwachung bzw. Identifikation des NRL bei thoraxchirurgischen Eingriffen zu gewährleisten. Sie kann daher helfen, das Risiko von intraoperativen Verletzungen des NLR mit konsekutiven Stimmbandparesen zu verringern.


Literatur

1.
World journal of surgery. 2000;24:1335-41.
2.
Eur J Cardiothorac Surg. 2001;20(4):705-11.
3.
World journal of surgery. 2010;34:2379-82.