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20. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie

22.09. bis 24.09.2011, Düsseldorf-Kaiserswerth

CC Chemokin ligand 18 (CCL18) induziert Chemotaxis und phenotypische Veränderungen bei der Lungenkarzinomzelllinie A549

Meeting Abstract

  • Till Ploenes - Universitätsklinikum Freiburg, Thoraxchirurgie, Freiburg im Breisgau
  • Ben Scholtes - Universitätsklinikum Freiburg, Thoraxchirurgie, Freiburg im Breisgau
  • Bernward Passlick - Universitätsklinikum Freiburg, Thoraxchirurgie, Freiburg im Breisgau
  • Gernot Zissel - Universitätsklinikum Freiburg, experimentelle Pneumologie, Freiburg

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie. 20. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Düsseldorf, 22.-24.09.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. DocPO 1.2

doi: 10.3205/11dgt52, urn:nbn:de:0183-11dgt522

Veröffentlicht: 19. September 2011

© 2011 Ploenes et al.
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Gliederung

Text

Zielsetzung: Chemokine beeinflussen Tumorwachstum und Metastasierung. In Vorarbeiten konnte bereits gezeigt werden, dass das Chemokin CCL18 im Serum von Patienten mit Nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom entsprechend dem T-Stadium erhöht ist. In der hier vorliegenden Arbeit wurde der Einfluss von CCL18 bei einer Adenokarzinomzelllinie der Lunge (A549) untersucht.

Methodik: Die A549 Zellen wurden 24h bzw. 72h unter verschieden Konzentrationen von CCL18 (1 ng/ml–10 ng/ml–100 ng/ml) kultiviert. Als Kontrolle diente jeweils TGF-β in der Konzentration 2 ng/ml. Phenotypische Veränderungen wurden photographisch nach 24 h und 72 h dokumentiert. In weiteren Experimenten wurde die chemotaktische Wirkung von CCL18 in einer Boydenkammer in den bereits angegebenen Konzentrationen gemessen. Die Proliferationsrate wurde mittels Einbau des Thymidin-Analogons BrdU in die DNA und anschließender photometrischen Bestimmung mit Hilfe eines Peroxidase-gekoppelten anti-BrdU-Antikörpers ebenfalls in den angegebenen CCL18-Konzentrationen bestimmt.

Ergebnisse: Es zeigte sich bereits nach 24h, sowohl bei der Kontrolle als auch bei den CCL18 exponierten Zellen eine deutlicher Veränderung des epithelialen Phenotyps hin zu einem spindelförmigen, mesenchymalen Phenotyp. CCL18 induziert dosis-abhängig die Chemotaxis von A549 Zellen. Ohne Chemokinzugabe fanden wir nach der entsprechenden Inkubationszeit 8 Zellen/Gesichtsfeld, während bei der Kontrolle mit TGF-β 12 Zellen/Gesichtsfeld migrierten. Bei Zugabe von CCL18 zeigten sich entlang der steigenden Konzentrationen 8 Zellen/Gesichtsfeld, 12 Zellen/Gesichstfeld und 15 Zellen/Gesichtsfeld. Die Proliferation von A549 war unter TGF-β um 40% reduziert. Wurde CCL18 (100 ng/ml) zugegeben wurde die Proliferation ebenfalls um 40% reduziert.

Schlussfolgerung: Es zeigt sich eine eindeutige zellmorphologische Veränderung unter CCL18. Die Zellen veränderten sich vom epithelialen zum mesenchymalen Subtyp. Die Proliferationsrate wurde von CCL18 deutlich reduziert. Zusätzlich zeigte sich eine stark chemotaktische Wirkung von CCL18, welche dosisabhängig war. Damit kann geschlussfolgert werden, dass CCL18 ebenso wie TGF-β wichtige Schritte der Metastasierung beeinflusst.