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18. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie

08.10. bis 10.10.2009, Augsburg

Erfolgreiche Therapie eines jahrzehntealten Pleuraempyems durch radikales Debridement und Omentumplastik

Meeting Abstract

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  • Sascha Hoffmann - Eberhard Karls Universität, Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie, Tübingen
  • Vladimir Voth - Eberhard Karls Universität, Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie, Tübingen
  • Hermann Aebert - Eberhard Karls Universität, Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie, Tübingen

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie. 18. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Augsburg, 08.-10.10.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. DocPO2.6

doi: 10.3205/09dgt78, urn:nbn:de:0183-09dgt784

Veröffentlicht: 20. November 2009

© 2009 Hoffmann et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Chronische Infektionen der Pleurahöhle nach Pneumonektomie stellen ein erhebliches Problem dar.

Methode: Eine 50-jährige Patientin stellte sich mit einer ausgedehnten Abszesshöhle rechts thorakal vor. Im Verlauf von 30 Jahren seit einer Pneumonektomie nach Thoraxtrauma waren durch Gynäkologen wiederholt Revisionen des ausgedehnten Fistelsystems im Bereich der rechten Mamma durchgeführt worden. Auf Grund der Sekretion und der Geruchsbelästigung war die Patientin in der täglichen Lebensführung massiv eingeschränkt. Bakterielle Kulturen ergaben Pseudomonas aeruginosa. In der Bildgebung zeigte sich eine ausgedehnte intrathorakale Abszeßhöhle, die in ein fuchsbauartiges Fistelsystem der Mamma mündete. Eine bronchopleurale Fistel wurde endoskopisch ausgeschlossen.

Intraoperativ erfolgte neben der Fistelexcision ein radikales Debridement der Abszeßhöhle einschließlich der partiell verkalkten Höhlenwandung und osteomyelitisch befallener Rippen. Die Höhle wurde durch das transdiaphragmal hochgezogene Omentum majus ausgefüllt.

Ergebnis: Unter keimadaptierter antibiotischer Therapie für 10 Tage war der Verlauf unauffällig mit primärer Wundheilung. Ein Jahr postoperativ ist das CT unauffällig und die Patientin komplett beschwerdefrei. Sie treibt wieder Sport inklusive Schwimmen und ist sozial vollständig integriert.

Schlussfolgerung: Auch nach jahrzehntelangem Verlauf ist ein komplexes, fistelndes Pleuraempyem heilbar. Voraussetzung ist ein radikales chirurgisches Debridement und das Auffüllen der Höhle mit vitalem Gewebe.