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18. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie

08.10. bis 10.10.2009, Augsburg

Präsisionsresektion von Metastasen mit einem speziellen Diathermieverfahren

Meeting Abstract

  • Florian Augustin - Univ.-Klinik für Chirurgie, Visceral-, Transplantations- und Thoraxchirurgie, Innsbruck, Österreich
  • Johannes Bodner - Univ.-Klinik für Chirurgie, Visceral-, Transplantations- und Thoraxchirurgie, Innsbruck, Österreich
  • Paolo Lucciarini - Univ.-Klinik für Chirurgie, Visceral-, Transplantations- und Thoraxchirurgie, Innsbruck, Österreich
  • Oliver Renz - Univ.-Klinik für Chirurgie, Visceral-, Transplantations- und Thoraxchirurgie, Innsbruck, Österreich
  • Thomas Schmid - Univ.-Klinik für Chirurgie, Visceral-, Transplantations- und Thoraxchirurgie, Innsbruck, Österreich

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie. 18. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Augsburg, 08.-10.10.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. DocHS2.9

doi: 10.3205/09dgt16, urn:nbn:de:0183-09dgt163

Veröffentlicht: 20. November 2009

© 2009 Augustin et al.
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Gliederung

Text

Zielsetzung: Die chirurgische Resektion spielt eine wichtige Rolle in der Therapie der Lungenmetastasen. Wie bereits im Vorjahr berichtet, wird an der Univ.-Klinik Innsbruck derzeit eine Resektionsmethode mittels speziellem Diathermieverfahren evaluiert.

Methode: Seit 2006 wurden an 15 Patienten insgesamt 18 Eingriffe durchgeführt. Bei zwei Patienten wurde ein Hamartom diagnostiziert, bei einem Patienten eine Pilzerkrankung, diese werden von den Überlebensauswertungen ausgeschlossen.

Die Resektion erfolgte mittels Spray-Koagulation 60 Watt (ForceTriad®, Valleylab), die Parenchymdefekte wurden mit Fibrinkleber (Tissucol®, Baxter) besprüht und zweireihig fortlaufend übernäht (Biosyn® 4/0). Bei 3 Patienten erfolgte aufgrund der Lage von Metastasen zusätzlich eine Wedgeresektion, diese Metatasen wurden in den entsprechenden Auswertung nicht berücksichtigt. Intraoperativ erfolgte die Einlage von 1–2 Bülaudrainagen.

Ergebnis: Bei keinem einzigen Eingriff trat postoperativ eine Luftfistel auf.

Der mediane Nachbeobachtungszeitraum liegt bei 20 (1–27) Monaten. Durchschnittlich wurden mehr als 4 Metastasen pro Eingriff entfernt (1–18). Der mittlere maximale Abstand des Tumors von der viszeralen Pleura (gemessen an den präoperativen horizontalen CT-Bildern) betrug 14,1 (2–66) mm.

Bei 5 Patienten trat ein Rezidiv der Grunderkrankung auf, eine Patientin wurde rethorakotomiert und metastasektomiert, bei allen anderen Patienten lag eine disseminierte Metastasierung vor (27,2%). Drei Patienten verstarben. Bei keinem Patienten trat ein Rezidiv im Bereich der Pneumotomiestelle auf. Die Rethorakotomie zur Metastasektomie konnte problemlos durchgeführt werden, im Bereich der alten Pneumotomie waren keine Verwachsungen vorhanden.

Schlussfolgerung: Nach einer medianen Nachbeobachtung von mehr als eineinhalb Jahren sind nach pulmonaler Metastasektomie mittels Spray-Diathermie mehr als 72% der Patienten am Leben. Die Resektionsstellen sind tumorfrei, weshalb die Pneumotomie als onkologisch sicher zu werten ist. Trotz tiefer Pneumotomie von zum Teil mehr als 2 cm trat keine Luftfistulierung auf. Wir stärken hiermit unsere Aussage aus dem Vorjahr, dass die Pneumotomie mittels Diathermie eine sichere und effektive Resektionsmethode zur Behandlung von pulmonalen Metastasen darstellt.