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Überleben nach Resektion von pT4-Lungenkarzinomen hängt signifikant von den infiltrierten Strukturen ab
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Veröffentlicht: | 20. November 2009 |
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Zielsetzung: Im IASLC Staging-Projekt wurde für T4-Tumoren zwar die Prognose von Satellitenherden und malignen Pleuraergüssen in Hinblick auf die kommende UICC-Klassifikation berücksichtigt, die infiltrierten Strukturen welche zur pT4-Klassifikation führen jedoch nicht weiter untersucht. Ziel dieser Studie war daher die Überprüfung einer möglichen weiteren prognostischen Unterteilung in Abhängigkeit von den infiltrierten Strukturen.
Patienten und Methoden: Zwischen 1998 und 2007 konnte bei 62 Patienten mit nicht-kleinzelligen pT4 pN0-2 cM0 Tumoren eine R0-Resektion vorgenommen werden. Die Patientencharakteristika und histopathologischen Ergebnisse als auch die Verläufe einschließlich Komplikationsrate, 30-Tage Letaliät, Todesursache und Überleben wurden prospektiv erfasst. Zur statistischen Auswertung wurden Kreuztabellen und Kaplan-Meier Kurven erstellt und eine uni- sowie multivariate Überlebensanalyse durchgeführt.
Ergebnisse: Zur Resektion der pT4-Tumoren wurden erw. Lobektomien und Pneumonektomien mit z.T. Vorhof-, V. cava-, Ösophagus-, oder Wirbelkörperteilresektionen und Manschettenresektionen einschl. Manschettenpneumonektomien vorgenommen. Die Komplikationsrate lag bei 34%. Die 5-Jahresüberlebensraten betrugen bei Satellitenherden 63%, bei zentralem Befall der Pulmonalarterie, Ösophagus oder des N. reccurrens 41% und bei Infiltration von V. cava, Vorhof, Hauptkarina oder Wirbelkörper 19% (p=0,032; Log-Rank Test). Dieser prognostische Wert der infiltrierten Strukturen war unabhängig von den anderen o.g. klinisch-pathologischen Parametern (p=0,01; relatives Risiko 1,23).
Schlussfolgerung: In zukünftigen Staging-Projekten sollte bei der Klassifikation der T4-Tumoren nicht nur die Prognose von Satellitenherden und malignen Pleuraergüssen sondern auch der prognostische Wert der infiltrierten Strukturen berücksichtigt werden. Evtl. können die hierdurch gewonnenen Erkenntnisse dann die Indikationen für adjuvante Therapien erleichtern.