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18. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie

08.10. bis 10.10.2009, Augsburg

Der Einfluss der tracheobronchialen Instabilität auf die Morbidität und das Langzeitüberleben bei Manschettenresektionen in der Alterschirurgie

Meeting Abstract

  • Servet Bölükbas - Dr. Horst Schmidt Klinik, Klinik für Thoraxchirurgie, Wiesbaden
  • Thomas Bergmann - Dr. Horst Schmidt Klinik, Klinik für Thoraxchirurgie, Wiesbaden
  • Annette Fissler-Eckhoff - Dr. Horst Schmidt Klinik, Klinik für Thoraxchirurgie, Wiesbaden
  • Joachim Schirren - Dr. Horst Schmidt Klinik, Klinik für Thoraxchirurgie, Wiesbaden

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie. 18. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Augsburg, 08.-10.10.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. DocHS1.6

doi: 10.3205/09dgt06, urn:nbn:de:0183-09dgt068

Veröffentlicht: 20. November 2009

© 2009 Bölükbas et al.
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Gliederung

Text

Zielsetzung: Der nicht-kleinzellige Lungenkrebs ist eine Erkrankung des fortgeschrittenen Alters. Auch in dieser Altersgruppe sind ein entscheidender Teil der Tumore zentral lokalisiert. Diese Studie soll bei Manschettenresektionen am Bronchial- und Lungengefäßbaum das perioperative Risiko und die Langzeitergebnisse untersuchen.

Methode: Eingeschlossen wurden in die prospektiv angelegten Datenbank alle Patienten ≥70 Jahre, bei denen eine Manschettenresektion durchgeführt wurde. Morbidiät, Mortalität, das Langzeitüberleben (Kaplan-Meier), sowie die möglichen Risikofaktoren wurden untersucht.

Ergebnisse: Zwischen Januar 1999 und Dezember 2005 wurden bei 31 konsekutiven Patienten (26 Männer) mit einem Durchschnittsalter von 72,8±2,4 Jahren (Varianz 70–78) 21 Bronchusmanschetten und 10 Doppelmanschetten durchgeführt. Die R0-Resektionsrate betrug 100%. Es traten keine Komplikationen an den Bronchus- und/oder Gefäßanastomosen auf. Die Morbiditäts- und Mortalitätsraten betrugen 41,9% und 6,2%. Kalibermismatch (p=0,890), Seite des Eingriffes (p=0,222) und vorausgegangene Induktionschemotherapie (p=0,282) spielten keine Rolle in Bezug auf die Morbidität. Die 5-Jahres-Überlebensrate betrug 56%. Der Lymphknotenstatus (p=0.405) und der Typ der Manschettenresektion (Bronchusmanschette vs. Doppelmanschette, p=0.620) hatte keinen Einfluß auf das Langzeit-Überleben. Die tracheobronchiale Instabilität war mit einer höheren Morbidität (p=0,016) und schlechterem Überleben (p=0,037) vergesellschaftet.

Schlussfolgerung: Auch in der Alterschirurgie sind Manschettenresektionen am Bronchial- und Lungengefäßbaum sichere Operationstechniken in der Hand des erfahrenen Thoraxchirurgen. Durch diese Operationstechniken können Pneumonektomien umgangen und gesundes Lungengewebe erhalten bleiben. Patienten mit einer tracheobronchialen Instabilität sollten in der präoperativen Diagnostik erkannt und das perioperative Management entsprechend angepasst werden.