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Postoperativer Pneumothorax nach 3 Monaten unter Bevacizumab-Behandlung beim pulmonal metastasiertem Kolonkarzinom
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Veröffentlicht: | 22. Oktober 2008 |
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Hintergrund: Bevacizumab ist, als neues Medikament in der Tumorbehandlung, ein Antikörper gegen VEGF-A. Beim metastasierten Kolonkarzinom und auch beim NSCLC führt die Therapie in Kombination mit Chemotherapie zu einem Besseren Ansprechen und längerem Gesamtüberleben. In aktuellen Fallbeschreibungen wird wiederholt über Gastrointestinale Perforationen berichtet (auch 10 Monate nach Kolonresektion im Sinne einer verzögerten Anastomoseninsuffizienz).
Fallbeispiel: Wir berichten von einem 74-jährigen Patienten mit einem Sigmakarzinom in der Anamnese. Im Rahmen der Nachsorge zeigten sich im 3. Jahr nach OP rechtsseitig 2 pulmonale Rundherde. In der Operation wurden die beiden Herde entfernt. Zusätzlich zeigte sich in der Exploration der Thoraxhöhle eine disseminierte pulmonale Metastasierung. Nach unauffälligem postoperativen Verlauf erfolgte die palliative Chemotherapie zunächst 2 Zyklen nur mit Irinotecan, 5-Fluorouracil und Leukovorin, ab dem 3. Zyklus zusätzlich mit Bevacizumab.
Drei Monate postoperativ entwickelte sich ein Pneumothorax auf der operierten Seite, welcher mittels Drainageeinlage allein nicht behandelt werden konnte. Es erfolgte die VATS und Resektion der Parenchymleckage an 2 Stellen. Der anschliesende postoperative Verlauf war bis auf eine verzögerte Entfernung der Thoraxdrainage am 7. postoperativen Tag ungestört.
Diskussion: Wie bereits beschrieben, kann es zu verzögerten Komplikationen unter Therapie mit Bevacizumab kommen. Ob es sich auch in dem von uns beschriebenen Fall um eine ischämische Komplikation handelt kann die Pathologie leider nicht nachweisen. Die verzögert auftretenden Komplikationen sollten jedoch gerade wegen des positiven Effekts der Antikörper-Behandlung im Rahmen von metastasierten Karzinomen allen Chirurgen und auch Internisten bekannt sein um die Komplikationen zeitnah behandeln zu können.