gms | German Medical Science

17. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie

11.09. bis 13.09.2008, Bremen

Einsatz biologischer Materialien zur Thoraxwandrekonstruktion – Erste Erfahrungen mit dem PeriGuard? Repair Patch

Meeting Abstract

  • B. Wiegmann - Medizinische Hochschule Hannover
  • P. Zardo - Medizinische Hochschule Hannover
  • N. Dickgreber - Medizinische Hochschule Hannover
  • M. Strüber - Medizinische Hochschule Hannover
  • A. Haverich - Medizinische Hochschule Hannover
  • T. Welte - Medizinische Hochschule Hannover
  • S. Fischer - Medizinische Hochschule Hannover

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie. 17. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Bremen, 11.-13.09.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. Doc08dgt51

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgt2008/08dgt51.shtml

Veröffentlicht: 22. Oktober 2008

© 2008 Wiegmann et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Zielsetzung: Ziel der vorliegenden Arbeit war die Analyse der Sicherheit und Effektivität eines vollständig biologischen bovinen Perikardpatches zur Thoraxwandrekonstruktion.

Methodik: Wir führten bei n=9 Patienten (n=7 männlich, medianes Alter 59 Jahre) eine Thoraxwandrekonstruktion mittels eines Glutaraldehyd-fixierten bovinen Perikardpatches (Peri-Guard®, Synovis, USA) durch. Indikationen zur Rekonstruktion waren neben sekundären Brustwandhernien nach Lungentransplantation (n=2) und Thoraxwandinfiltrationen bei Malignomen (n=5) auch ein Fall schwerster multipler Osteochondrosen mit chronischem Schmerzsyndrom nach Thorakotomie. Im Verlauf (follow-up 4±2 Monate) wurden durch klinische, radiologische und sonographische Kontrollen die Integration des Patches in das umliegende Gewebe, sowie dessen Stabilität untersucht.

Ergebnisse: Bei Tumorinfiltration der Thoraxwand (n=5), sowie bei multipler Osteochondrose (n=1) führten wir per posterolateraler Thorakotomie eine Resektion von 2-4 Rippen durch. Sekundäre Lungenherniation (n=3) nach minimal-invasiver Lungentransplantation konnte ohne Rippenresektion versorgt werden. Zur Thoraxwandrekonstruktion wurde PeriGuard® als Patch verwendet. Bei allen Patienten konnte ein zufriedenstellendes Operationsergebnis erzielt werden. In keinem Fall waren Anzeichen einer Rezidivherniation zu diagnostizieren. Eine vollkommene Wiederherstellung der Lebensqualität gaben 80% der Patienten in der Verlaufskontrolle an. Via Ultraschall fanden sich unauffällige Lokalbefunde. Es wurden im Bereich der Thoraxwandrekonstruktion keine Hämatome, Serome oder Adhäsionen diagnostiziert. Die Belüftung des Lungenparenchyms über der Rekonstruktion war in allen Fällen regelrecht. N=1 Patient wies radiologische Zeichen (MRT) einer lokalen Kalzifikation auf. Während des postoperativen Follow-up waren Leukozytenzahl, sowie Procalcitonin- und CRP-Serumspiegel im Normbereich.

Schlussfolgerung: In unserer initialen Erfahrung zeichnet sich der PeriGuard® Repair Patch durch hohe Zug- und Reißfestigkeit, einfache Handhabung und hohe Biokompatibilität aus. Letzteres könnte insbesondere bei immunsupprimierten Patienten wie z.B. nach Lungentransplantation gegenüber alloplastischen Materialien von Vorteil sein.