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17. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie

11.09. bis 13.09.2008, Bremen

Langzeitergebnisse der hepato-pulmonalen Metastasektomie bei kolorektalem Karzinom

Meeting Abstract

  • W. Hörth - Chirurgische Universitätsklinik Freiburg
  • H. Neeff - Chirurgische Universitätsklinik Freiburg
  • F. Makowiec - Chirurgische Universitätsklinik Freiburg
  • E. Fischer - Chirurgische Universitätsklinik Freiburg
  • A. Imdahl - Chirurgische Universitätsklinik Freiburg
  • U. T. Hopt - Chirurgische Universitätsklinik Freiburg
  • B. Passlick - Chirurgische Universitätsklinik Freiburg

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie. 17. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Bremen, 11.-13.09.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. Doc08dgt48

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgt2008/08dgt48.shtml

Veröffentlicht: 22. Oktober 2008

© 2008 Hörth et al.
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Gliederung

Text

Zielsetzung: Bei Patienten mit kolorektalem Karzinom (CRC) und isolierten Metastasen in Leber und Lunge findet die Metastasektomie als Teil eines multimodalen Konzeptes auch im Sinne eines prinzipiell kurativen Ansatzes immer häufiger Anwendung. Gerade bei kombiniertem syn- oder metachronem Auftreten von Metastasen in Leber und Lunge finden sich in der Literatur bezüglich des postoperativen Überlebens nur kleine Serien. Wir evaluieren deshalb unsere Ergebnisse bei Patienten bei denen sowohl die Resektion von Leber- als auch Lungenmetastasen als potenziell kurativer Eingriff erfolgte.

Methodik: Von 1989 bis 2007 erfolgte bei 45 Patienten (31% Frauen, Altersmedian 58 Jahre) mit Filiae eines CRC in Leber und Lunge eine sequentielle Metastasektomie. Primärtumor war in 53% ein Rektum- u. in 47% ein Kolonkarzinom. In 62% der Fälle lag bezüglich des Primarius ein positiver Lymphknotenstatus vor. Bei allen Patienten war initial von einer R0-Situation auszugehen.

In 29% lag bereits eine synchrone Metastasierung vor. In 82% erfolgte zunächst die Leberresektion und dann die pulmonale Metastasektomie. Im präoperativen Staging wurde eine anderweitige Tumormanifestation jeweils ausgeschlossen. Das Intervall zwischen der operativen Sanierung des Primärtumors und der ersten Metastasenresektion betrug im Median 16 Monate, das Intervall zur 2. Metastasektomie im Median 7 Monate. Einzelnen Patienten wurden bis zu 6 mal metastasektomiert.

Die Überlebensanalyse erfolgte anhand der Kaplan-Meier-Methode.

Ergebnisse: Unabhänig von der Abfolge der durchgeführten Metastasektomien betrug das 5-Jahres-Überleben nach Primär-OP 63%, in Bezug auf die 1. Metastasektomie 43%, in Bezug auf die letzte Metastasektomie 29%.

Patienten mit synchronen Metastasen zeigten ein signifikant schlechteres Überleben (5-Jahres-Überleben 37% nach 1. Metastasektomie vs. 72% bei metachroner Metastasierung; p< 0,01). Bezüglich Primärlokalisation und Lymphknotenstatus zeigte sich kein Einfluß auf das Überleben.

Schlussfolgerung: In einer der weltweit größten Serien von Patienten konnten wir zeigen, dass die sequentielle hepato-pulmonale Metastasenchirurgie bei CRC-Patienten einen klaren Überlebensvorteil bringt. Patienten mit synchron hepatisch oder pulmonal metastasiertem Leiden schneiden signifikant schlechter ab, können aber auch langfristig überleben.