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17. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie

11.09. bis 13.09.2008, Bremen

Die postoperative Röntgenaufnahme nach Mediastinoskopie – notwendige Indikation oder ökonomischer und radiologischer Unsinn?

Meeting Abstract

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  • C.J. May - Klinik für Thoraxchirurgie Berlin
  • G. Leschber - Thoraxchirurgische Klinik Berlin

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie. 17. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Bremen, 11.-13.09.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. Doc08dgt31

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgt2008/08dgt31.shtml

Veröffentlicht: 22. Oktober 2008

© 2008 May et al.
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Gliederung

Text

Zielsetzung: Für die Notwendigkeit eines Röntgenbildes nach einer Mediastinoskopie gibt es in thoraxchirurgischen Zentren verschiedene Meinungen, von einer generellen Durchführung bis hin zur Indikation nur in speziellen Fällen. Da Komplikationen der Mediastinoskopie, die sich nur radiologisch erfassen lassen, selten sind, muß die generelle Indikation aus Gründen der Strahlenbelastung und der Ökonomie kritisch hinterfragt werden. Es wurde eine prospektive Studie begonnen.

Methodik: Nach der Mediastinoskopie erfolgte durch Losverfahren eine Einteilung in zwei Gruppen, mit einem Röntgenbild 3-4 Stunden nach der Operation und ohne Röntgenbild. Postoperativ blieben die Patienten im Aufwachraum und wurden anschließend auf der Normalstation weiter betreut. Neben engmaschigen klinischen Kontrollen wurde am Abend vom diensthabenden Arzt eine klinische Untersuchung mit den Kriterien Auffälligkeiten der Phonation, Schluckbeschwerden, Stridor, Wundschmerzen, Sternumklopfschmerz und lokalem Hämatom durchgeführt und dokumentiert.

Ergebnis: Zwischen 1/08 und 6/08 konnten wir 51 Patienten in die laufende Studie einschließen ohne Abweichung vom Losverfahren. 24 (47 %) der Patienten wurden geröntgt und 27 (53 %) Patienten nicht. Ein Patient wurde ausgeschlossen, da zusätzlich zur Mediastinoskopie eine diagnostische VATS erfolgte. Aufgrund von radiologischen oder klinischen Veränderungen sahen wir in keinem Fall eine postoperative Notwendigkeit zu einer Revision eines Patienten. Wegen Schluckbeschwerden wurde bei einem Patienten am Folgetag ein Röntgenbild angefertigt, ohne Konsequenz daraus.

Schlussfolgerung: Bei gut geschultem ärztlichen und pflegerischem Personal in der frühen postoperativen Phase liefert unseres Erachtens ein postoperatives Röntgenbild keine zusätzlichen Erkenntnisse und durch Verzicht können Strahlenbelastung des Patienten und Kosten für das Krankenhaus reduziert werden.