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17. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie

11.09. bis 13.09.2008, Bremen

Management und Therapie von tracheo-bronchialen Verletzungen

Meeting Abstract

  • T. Bergmann - Kerckhoff-Klinik Bad Nauheim
  • S. Bölükbas - Kerckhoff-Klinik Bad Nauheim
  • S. Beqiri - Kerckhoff-Klinik Bad Nauheim
  • S. Trainer - Kerckhoff-Klinik Bad Nauheim
  • J. Schirren - Kerckhoff-Klinik Bad Nauheim

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie. 17. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Bremen, 11.-13.09.2008. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2008. Doc08dgt16

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/dgt2008/08dgt16.shtml

Veröffentlicht: 22. Oktober 2008

© 2008 Bergmann et al.
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Gliederung

Text

Zielsetzung: Tracheobronchiale Verletzungen sind lebensbedrohlich. Ursächlich sind stumpfe oder penetrierende Traumata, die auch iatrogen durch Maßnahmen wie Mediastinoskopie, percutane dilatative Tracheotomie oder endotracheale Intubation entstehen können. Die betroffenen Patienten haben häufig schwere Comorbiditäten. Ziel ist es, an hand eigener Daten, das differenzierte Management für derartige Notfälle darzustellen.

Methodik: Vom 01.01.99 bis zum 30.04.08 wurden in der Klinik für Thoraxchirurgie 18 tracheobronchiale Verletzungen (7 Männer, 11 Frauen) im Alter von 19–87 Jahren (median 49 Jahre) versorgt. Ursache waren in 3 Fällen Thoraxtraumata, in einem Fall Mediastinoskopie in 5 Fällen dilatative Tracheotomie und in 9 Fällen die endotracheale Intubation. Die Verletzungen waren in allen Abschnitten der Trachea sowie der Hauptbonchien lokalisiert. 4 Patienten wurden konservativ behandelt und 14 einer operativen Behandlung zugeführt. Der Defekt wurde hierbei primär mit Naht verschlossen. In 3 Fällen wurde die Naht zusätzlich mit einem Muskellappen gedeckt

Ergebnisse: 13 Patienten überlebten, 5 Patienten verstarben entweder an den Folgen des Polytraumas (2) oder an den Folgen ihrer Begleiterkrankung (3, Sepsis bei Peritonitis). In keinem Fall kam es zu einer Mediastinitis. Im Verlauf traten keine sekundere Nahrdehiszensen oder Stenosen auf. Die Prognose ist umso besser je höher die Verletung liegt. In den meisten Fällen reicht die primäre Naht, nur bei einer beginnenden Entzündungsreaktion der Umgebung oder ausgedehnteren Verletzungen ist eine zusätzliche Deckung erforderlich.

Schlussfolgerung: Zur Diagnostik von Ausmaß und Lokalisation der Verletzung steht die starre und flexible Bronchoskopie zur Verfügung. Nach Diagnosestellung sollte bei Op-Indikation diese möglichst rasch durchgeführt werden. Die frühzeitige Extubation des Patienten ist anzustraben. Der Zugangsweg ergibt sich aus der Lokalistion der tracheobronchialen Verletzung. Wichtig ist die konservativen Behandlungsindikationen abzugrenzen.