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16. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie

04.10. - 06.10.2007, Konstanz

Ergebnisse der videothorakoskopischen Operation des Pleuraempyems

Meeting Abstract

  • Thorsten Walles - Klinik Schillerhöhe GmbH, Thoraxchirurgie, Gerlingen
  • Jutta Zoller - Klinik Schillerhöhe GmbH, Thoraxchirurgie, Gerlingen
  • Geesha Somuncuoglu - Klinik Schillerhöhe GmbH, Thoraxchirurgie, Gerlingen
  • Thomas Kyriss - Klinik Schillerhöhe GmbH, Thoraxchirurgie, Gerlingen
  • Volker Steger - Klinik Schillerhöhe GmbH, Thoraxchirurgie, Gerlingen
  • Godehard Friedel - Klinik Schillerhöhe GmbH, Thoraxchirurgie, Gerlingen

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie. 16. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Konstanz, 04.-06.10.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc07dgtV1

doi: 10.3205/07dgt32, urn:nbn:de:0183-07dgt327

Veröffentlicht: 22. März 2010

© 2010 Walles et al.
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Gliederung

Text

Zielsetzung: Die Operation des Pleuraempyems ist mittlerweile ein Domäne der videoassistierten Thorakoskopie. Wir haben die klinischen Ergebnisse dieser Operationstechnik an unserem Patientengut mit besonderem Augenmerk auf prädisponierende Faktoren und Folgen für eine Konversion auf das offene Operationsverfahren ausgewertet.

Methodik: In einer retrospektiven Erhebung von 165 konsekutiv videothorakoskopisch operierten Empyem-Patienten wurden Patientencharakteristika, Operationsverläufe und die postoperative Rekonvaleszenz erfasst. Alle Eingriffe wurden an unserer Klinik zwischen 1999 und 2006 durchgeführt. Patienten, bei denen nach videothorakoskopischem Operationsbeginn thorakotomiert werden musste, wurden in einer Subgruppenanalyse erfasst und mit den videothorakoskopisch operierten Patienten verglichen.

Ergebnis: Das Geschlechterverhältnis (m:w) war 71,5:28,5%. Der Raucheranteil lag bei 51,5% mit einem durchschnittlichen Tabakgebrauch von 29,6 ± 19,7PY. Bei Aufnahme hatten 67,9% der Patienten Fieber und erhöhte laborchemische Infektionsparameter. 90,9% der Patienten wurden videothorakoskopisch operiert. In 3,6% der Patienten handelte es sich bereits um einen Sekundäreingriff. Die Konversionsrate des Eingriffs lag bei 14,5% wegen ausgeprägter pleuro-pulmonaler Verwachsungen. Die Konversionsrate war höher für männliche Patienten (17,8 vs 6,5%), aber unabhängig vom Body-Mass Index (24,0 ± 4,7 vs 25,9 ± 4,9). Die Thorakotomie führte zu einem signifikant verlängerten intensivstationären Aufenthalt (3,2 ± 3,5 vs 2,1 ± 1,8 Tage, p=0,02) und einem erhöhten Bedarf an Blutkonserven (2,2 ± 2,4 vs 0,9 ± 1,6 Einheiten, p=0.003), verlängerte jedoch nicht den totalen stationären Aufenthalt (18,3 ± 9,0 vs 16,7 ± 9,7 Tage, p=0,4). Die Patientenzufriedenheit nach dem Eingriff war in beiden Subgruppen gleich, jedoch klagten die videothorakoskopisch operierten Patienten überraschenderweise über länger anhaltende Schmerzen.

Schlussfolgerung: Die Videothorakoskopie beim Thoraxempyem stellt auf dem Boden unserer Daten das Operationsverfahren der 1. Wahl dar und kann in über 75% aller Empyempatienten erfolgreich durchgeführt werden. Eine Konversion auf das offene Operationsverfahren bei technischer Inoperabilität erhöht die perioperative Morbidität, führt aber langfristig zu gleichen Ergebnissen.