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16. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie

04.10. - 06.10.2007, Konstanz

Minimal-invasive Resektion eines Hämangioms im posterioren Mediastinum. Innovative video-assistierte Technik

Meeting Abstract

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  • Waldemar Schreiner - Universitätsklinik, Thorax-, Herz- und Gefässchirurgie, Aachen
  • Rüdiger Autschbach - Universitätsklinik, Thorax-, Herz- und Gefässchirurgie, Aachen
  • Horia Sirbu - Universitätsklinik, Thorax-, Herz- und Gefässchirurgie, Aachen

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie. 16. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Konstanz, 04.-06.10.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc07dgtP17

doi: 10.3205/07dgt17, urn:nbn:de:0183-07dgt179

Veröffentlicht: 22. März 2010

© 2010 Schreiner et al.
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Gliederung

Text

Das mediastinale Hämangiom ist ein seltener Tumor und wird in weniger als 0,5% aller mediastialen Raumforderungen beobachtet. In 68% der Fälle ist er im vorderen Mediastinum lokalisiert. Das hintere Mediastinum ist dagegen nur selten betroffen. Die video-assistierte Thorakoskopie (VATS) mittels modernem Instrumentarium stellt eine innovative Alternative zur konventionellen Chirurgie vor allem im Bezug auf die im posterioren Mediastinum lokalisierten Tumore. In dieser klinischen Studie berichten wir über eine neue video-assistierte Resektionstechnik unter Verwendung thorakoskopischer Spezialinstrumente. Über eine Inzision im Bereich der mittleren Axillarlinie in Höhe des 7. Intercostalraums (ICR) wurde ein 10mm Trokar platziert, der als Zugang für eine 30°-Optik diente (Olympus Opticalâ, Japan). Eine etwa 3 cm lange Hautinzision zwischen der vorderen und der hinteren Axillarlinie in Höhe des 5. ICR wurde hingegen als operativer Zugang verwendet. Nach Eröffnung des Pleuraraums wurde zunächst der linke Oberlappen und anschliessend der linke Unterlappen getrennt an der Thoraxwand fixiert, um eine optimale Sicht zu ermöglichen. Ein leicht blutender und pulsierender Tumor ummauerte den Aortenbogen, Aorta deszendens und reichte anterior bis zum aorto-pulmonalen Fenster. Nach Inzision der mediastinalen Pleura wurde der Tumor vorsichtig endoskopisch von der thorakalen Aorta abpräpariert. Beide kranial gelegene Gefässstiele wurden dargestellt und unter Verwendung eines speziellen Knotters mit je einem 4-0 Polyprolene-Faden (Prolene®, Ethicon) übernäht. Im Rahmen der pathologischen Aufarbeitung konnte ein kavernöses Hämangiom gesichert werden. Die gesamte Operationsdauer betrug 70 Minuten. Es wurden keine Komplikationen beobachtet. Die relativ lange Operationsdauer ist durch eine notwendige Lernkurve bei erstmaliger Anwendung dieser Operationsmethode bedingt. Die video-assistierte Tumor-Resektion ist eine gute Alternative zu den konventionellen thoraxchirurgischen Verfahren. Grosse im posteriorem Mediastinum lokalisierte Tumore sind auch für diese innovative Methode sicher zugänglich. Die minimal-invasive Operation reduziert entscheidend das chirurgische Trauma, senkt den Analgetikabedarf und verkürzt die Dauer des stationären Aufenthalts im Vergleich zu offenen operativen Resektionstechniken. Die Anwendung des speziellen thorakoskopischen Instrumentariums erleichtert die Tumorresektion und senkt das Komplikationsrisiko während des operativen Eingriffs.